Probleme mit Superkeimen - wenn Antibiotika chancenlos sind

Antibiotikaresistente Bakterien sind längst keine Seltenheit mehr - Gegenmaßnahmen werden dennoch nicht getroffen

Von Cornelia Scherpe
20. Oktober 2011

Immer öfter haben Mediziner mit "Superkeimen" zu kämpfen. Das sind Bakterien, die sich so entwickelt haben, dass sie eine sehr hohe Resistenz aufweisen. Vielen von ihnen sind gegen Antibiotika immun; Patienten können also mit der Vergabe dieser Medikamente nicht mehr geheilt werden.

Superkeime haben gelernt, sich gegen Antibiotika zu schützen

Schuld an der Zunahme der resistenten Bakterien sind die Antibiotika selbst. Gerade dort, wo viel Antibiotika zum Einsatz kommt, können die Erreger lernen, wie sie sich dagegen schützen können.

So entstehen die Superkeime vor allen Dingen in Krankenhäusern und in Betrieben mit großer Tierzucht. Schon die kleinsten Rückstände von vergebenen Mitteln reichen den Bakterien vor Ort, um sich gegen den Wirkstoff immun zu machen. Diese Lernfähigkeit der Erreger wird mehr und mehr zum Problem.

Bundesamt für Verbraucherschutz will den gesetzlichen Grenzwert nicht nach unten korrigieren

Da die Rückstände aus der Tiermast auch oft in Nahrungsmitteln sind, trägt man sie so in die weite Welt hinaus. Mediziner fordern daher vehement den gesetzlichen Grenzwert von Antibiotika-Rückständen in Nahrungsmitteln nach unten zu korrigieren.

Das Bundesamt für Verbraucherschutz ist gegenwärtig zu diesem Schritt aber nicht bereit und fordert weitere Studien, die erkennen lassen, wie groß die Gefahr in Zahlen ist.