Hochwirksames Antibiotikum gegen resistente Bakterien: Hautinfektion nach einer Anwendung geheilt

Von Cornelia Scherpe
11. August 2014

Die Therapie von Bakterieninfektionen wird immer schwieriger. Viele der Erreger haben inzwischen Resistenzen entwickelt und die gängigen Antibiotika versagen. Das kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass man Patienten mit einer lebensbedrohlichen Infektion nicht mehr behandeln kann. Forscher sind daher bemüht, neue Antibiotika herzustellen, um für Bedürftige neue Medikamente zur Verfügung zu haben.

Besonders im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen derzeit die sogenannten "ABSSSI". Diese Abkürzung steht für die Gesamtheit der bakteriellen Haut- und Hautstruktur-Infektionen. Sie sind derzeit weltweit auf dem Vormarsch, denn durch offene Wunden direkt auf der Körperoberfläche lassen sie sich sehr leicht übertragen. Erschwerend kommt hinzu, dass viele Erreger, die die Krankheiten auslösen, sich gegen gängige Antibiotika resistent zeigen.

Dritter Wirkstoff gegen Hautinfektionen in den USA zugelassen

In den USA hat man aber große Hoffnung, die ABSSSI unter Kontrolle zu kriegen. 2014 wurden schon zwei neue Antibiotika zugelassen, die sich gezielt gegen Infektionen der Haut wenden. Nun kommt ein ganz neuer, dritter Wirkstoff dazu: Das Antibiotikum "Oritavancin" soll gezielt gegen Infektionen der Haut vorgehen und dabei auch resistenten Bakterien zu Leibe rücken. Das Besondere in diesem Fall: Bei den Patienten genügte eine einzige Anwendung, um die Infektion effektiv zu bekämpfen.

Die 1.987 Patienten aus den beiden Pilotstudien waren bereits nach einer einzelnen Infusion von ihrer Hautkrankheit geheilt gewesen. Sie hatten Oritavancin einmalig in einer Dosis von 1.200 Milligramm erhalten. Der Wirkstoff war ihnen über eine Kurzinfusion zugeführt worden und er war ebenso effektiv wie eine mehrtägige Therapie mit dem Antibiotikum "Vancomycin".

Nebenwirkungen von Oritavancin

Dabei war es bei einigen der Patienten allerdings zu Nebenwirkungen gekommen. Neben Übelkeit und Erbrechen wurden auch Fälle von Kopfschmerz und Diarrhö verzeichnet. Die Forscher warnen zudem vor Wechselwirkungen mit Vitamin-K-Antagonisten, die zur Gerinnungshemmung zum Einsatz kommen.