Was passiert, wenn man länger als die vorgeschriebenen 2 Wochen Antibiotikum einnimmt?

Soviel ich weiß, sollte man Antibiotikum nicht länger als zwei Wochen einnehmen (zumindest steht das auf meinem Beilagenzettel).
Was würde denn passieren, wenn man das noch einige Tage länger einnimmt?

Antworten (2)
Noch was...

Bei Frauen (aber auch manchmal bei Männern) wirken Antibiotika auch förderlich für Pilzinfektionen, so dass sowieso schon hartnäckige und unangenehme Erkrankungen, wie Scheidenpilz oder Fuß-/Nagelpilz damit im Wachstum gefördert werden bzw. überhaupt erst eine Pilzinfektion entsteht, die der "unvergiftete" Körper bisher immer über das Immunsystem erfolgreich bekämpfen konnte. Oft muss daher nach einer Antibiotika-Behandlung bei Frauen eine Anti-Pilz-Behandlung nachgeschoben werden (was aber oft angesichts schwerwiegender Infektionskrankheiten das trotzdem kleinere Übel ist).

An und für sich passiert da nichts, ...

... was nicht schon während der ersten Wochen der Einnahme passiert.

Aber: Antibiotika sind zwar zur Bekämpfung bakterieller Infekte auf kurze Zeit oft das einzige Mittel der Wahl, haben aber teilweise schlimme Nebenwirkungen, die natürlich auch auf Dauer den Körper schädigen können, so wie bei anderen Medikamenten auch, die dauerhaft eingenommen werden.

Die Einnahmezeit wird auch deshalb begrenzt, weil nach 10, 14 Tagen eine Infektion normalerweise beseitigt sein sollte; wenn nicht, dann ist der Keim resistent oder aus sonstigen Gründen muss eine alternative Therapie erwogen werden. Antibiotika werden oft von Menschen nicht gut vertragen; sie greifen das Verdauungssystem an, schädigen die Darmflora; Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle sind die Folge. Außerdem wird durch sie das körpereigene Immunsystem ebenfalls geschwächt, was den Körper anfällig für Neuinfektionen macht (und zwar für solche, gegen die das aktuelle Antibiotikum nicht hilft).

Daher: Antibiotika sollten heftig, aber kurz eingenommen und dann wieder abgesetzt werden. Am besten ist auch, alles über den Hausarzt verschreiben zu lassen, der Dich kennt und der auch Deine früheren Verschreibungen im Computer hat. Er wird bemüht sein, jedesmal einen anderen Antibiotikum-Wirkstoff zu wählen, damit in Dir keine resistenten Keime gezüchtet werden, gegen die dann "gar nichts mehr hilft"...

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