Macht die Pille blind für sexuelle Anziehungskraft?

Von Nicole Freialdenhoven
12. April 2012

Forscher der schottischen Universität Stirling kamen bei einer Studie mit 2500 Teilnehmerinnen zu der Erkenntnis, dass Frauen, die die Pille nehmen, eher in einer unbefriedigenden Partnerschaft verblieben als Frauen, die auf natürliche Weise verhüteten.

Dies führte zu dem ernstgemeinten Ratschlag, dass Frauen einige Monate vor der Hochzeit die Pille absetzen sollten um zu sehen, ob sie sich wirklich noch zu ihrem Partner hingezogen fühlten, oder ob ihnen die Hormone einen Streich spielten.

Auch empfanden die Probandinnen, die mit der Pille verhüteten, ihr Sexleben als weniger befriedigend als die Vergleichsgruppe, die natürlich verhütete, und fühlte sich auch weniger zu ihrem Partner hingezogen - ohne ihn deswegen verlassen zu wollen.

Den Grund dafür vermuten die Forscher darin, dass die Antibabypille das "männliche" Hormon Testosteron in der Frau weiter absenkt, so dass sie weniger sexuellen Appetit verspürt und sich eher zu Männern hingezogen fühlt, deren Testosteronspiegel eher niedrig ist. Dazu passt, dass diese Paare dauerhaft glücklicher sind und länger zusammen bleiben, weil die nicht-sexuellen Aspekte der Beziehung als positiv bewertet werden.