Der lange Weg der Antibabypille

Mittlerweile benutzen zahlreiche Frauen die Pille, doch das war seit ihrer Entwicklung nicht immer so

Von Karla Hettesheimer
6. Juni 2011

Heute ist sie nicht nur das beliebteste, sondern auch eines der sichersten Verhütungsmittel - die Antibaby-Pille. Doch das war nicht immer so. In Deutschland kam die Pille erst vor fünfzig Jahren auf den Markt und zwar als Medikament gegen Menstruationsschmerzen.

Der Weg der Entwicklung der Pille

Der Weg der Antibabypille war lang und steinig. Sie musste sich über Jahrzehnte gegen Verbote und moralische Vorbehalte durchsetzen und schaffte es erst 1960 in den USA offiziell als das anerkannt zu werden was sie ist: Ein zuverlässiges Mittel zur Empfängnisverhütung.

Dabei ist die Idee der Pille keinesfalls neu. Schon in den 1920er Jahren erfand der Naturwissenschaftler Ludwig Haberlandt eine Hormonkombination, die den Eisprung verhindern sollte und testete diese erfolgreich an Kaninchen. Nach seinem Tod 1932 kämpften Frauenrechtlerinnen für die Wiederaufnahme seiner Forschungen. Die beiden Pharmakologen John Rock und Gregory Pincus entwickelten schließlich das Präparat Enovid, das, ebenso wie Haberlandts erste Versuche, den Eisprung unterband.

Von moralischer Verwerflichkeit zu gesellschaftlicher Anerkennung

Da Verhütungsmittel in den USA zu der Zeit noch verboten waren, mussten die Wissenschaftler das Medikament 1956 an 250 Frauen aus Puerto Rico testen. Erst 1957 kam Enovid in den Staaten zur Behandlung gegen Menstruationsschmerzen auf den Markt.

Anfangs war die Pille als Verhütungsmittel aus moralischen Gründen verpönt. Trotz aller Vorbehalte hat sie es nach Jahrzehnte langem Kampf nun geschafft, nicht nur von zahllosen Frauen benutzt, sondern auch gesellschaftlich akzeptiert zu werden.