Verhütung für Frauen mit Hartz IV einfach zu teuer

Teure hormonelle Verhütungsmittel für Hartz IV-Beziehende - nur noch 30 Prozent der Frauen verhüten

Von Cornelia Scherpe
3. Januar 2011

Schätzungen ergeben, dass sechs Millionen Frauen täglich die Pille zur hormonellen Verhütung benutzen. Doch gerade Frauen mit Hartz IV haben viele Kinder. Viele beäugen das abfällig und werfen diesen Familien vor, sie würden so viele Kinder haben, um den Staat besser ausnutzen zu können. Die Wahrheit sieht jedoch anders aus, wie Beratungsstellen versichern.

Schwangerschaftsrate bei Hartz IV-Beziehenden nimmt zu

Hartz IV-Familien haben so viele Kinder, da sie sich Verhütung schlicht nicht leisten können. Hormonelle Verhütung kann pro Monat bis zu 16 Euro kosten, was im Jahr die Kasse einer Hartz IV-Familie einfach sprengt. Seit die Agenda 21 in Kraft ist, muss Verhütung aus dem Regelsatz selbst bezahlt werden. Ein Ding der Unmöglichkeit. Vor 2005 bekamen alle Frauen, die mit der Pille verhüten wollten, dafür das Medikament auf Rezept.

Seit die Kosten bei den Leuten selbst hängen bleiben, hat die Schwangerschaftsrate bei Hartz IV-Beziehenden extrem zugenommen. Verhüteten zuvor 67 Prozent der Frauen, tun es nun nur noch 30 Prozent. Beratungsstellen können dem kaum entgegenwirken.

Es gibt allerdings kleinere Projekte, die den Frauen das Geld auslegen wollen. In Berlin und Flensburg gibt es für die Frauen die Möglichkeit, sich Präparate ausgeben zu lassen. Das ist allerdings nur ein Tropfen auf den heißen Stein.