Studie räumt Vorurteil aus: Pille wirkt bei übergewichtigen genau so wie bei dünnen Frauen

Einzige Gefahr der Pille für Übergewichtige stellt das höhere Thrombose-Risiko dar

Von Laura Busch
23. August 2010

Dass die Pille bei Frauen, die ein paar Pfunde mehr auf den Rippen haben, anders beziehungsweise schlechter wirke, als bei dünnen Frauen, ist ein Gerücht, dass sich auch unter Medizinern hartnäckig hält. Vielfach wurde übergewichtigen Frauen deswegen geraten, zusätzlich Kondome zu verwenden.

Wissenschaftler der New Yorker Columbia University untersuchten nun 226 weibliche Probanden zwischen 18 und 35 Jahren und räumten diese Vermutung aus. Sie ließen die Frauen unterschiedliche Hormondosen einnehmen und beobachteten über längere Zeit hinweg per Ultraschall und Blutabnahme den Eisprung.

Zuverlässigkeit der Pille hängt von disziplinierter Einnahme ab

Insgesamt kamen sie zu dem Ergebnis: Ob dick oder dünn, wichtig ist, dass Frauen die Pille diszipliniert und so pünktlich und regelmäßig wie möglich einnehmen. Ist diese Vorraussetzung erfüllt, spielt das Körpergewicht keine Rolle für die Zuverlässigkeit des Verhütungsmittels.

Die Forscher um Carolyn Westhoff weisen im Zusammenhang ihrer Studie jedoch auf einen anderen Aspekt hin. Da die Pille nachweislich das Thrombose-Risiko erhöht, ist sie für übergewichtige Frauen unter Umständen deutlich gefährlicher als für dünne Frauen.