Studie zur Antibabypille: Es sinkt das Risiko auf Gebärmutterkrebs

Vor allen Dingen die Pillen der jüngeren Generation scheinen eine Schutzwirkung gegen Gebärmutterkrebs aufzuweisen

Von Cornelia Scherpe
11. August 2015

Gebärmutterkrebs wird in der Fachsprache Endometriumkarzinom genannt und kann vor allen Dingen im fortgeschrittenem Alter auftreten. Wird der Tumor früh erkannt, haben Patientinnen eine gute Prognose. Bei später Diagnose kann der Tumor bereits Metastasen gebildet haben, was die Behandlung deutlich erschwert.

Hormonelle Verhütung als Krebsvorsorge?

Statistisch erkranken hierzulande 11.500 Frauen pro Jahr neu an Gebärmutterkrebs und 2.400 versterben daran. Da neben dem Alter und genetischer Veranlagung auch der Hormonhaushalt eine wichtige Rolle für das individuelle Risiko spielt, haben Forscher untersucht, ob die Einnahme der Antibabypille eine Schutzwirkung hat.

Dabei untersuchten sie 36 ältere Studien (rund 38.500 Teilnehmerinnen) und fanden heraus, dass die Pille tatsächlich helfen kann, dass Risiko für Gebärmutterkrebs zu senken. Das errechnete Risiko fasste jeweils 1.000 Frauen unter 75 Jahren als Gruppe zusammen.

  • Hatte von diesen keine einzige die Pille genommen, traten statistisch 23 Fälle von Gebärmutterkrebs auf.
  • Bei einer Pillenanwendung von fünf Jahren erkrankten nur 17 von 1.000 Frauen.
  • Wurden die Hormone zur Verhütung zehn Jahre lang geschluckt, sank die Zahl auf 13 Krebsfälle.

Schutzwirkung nur für Gebärmutterkrebs

Interessant war dabei die Beobachtung, dass die Gefahr auf Gebärmutterkrebs in den letzten zehn Jahren am stärksten gesunken ist. Daraus könnte man ableiten, dass vor allen Dingen die Pillen der jüngeren Generation am besten schützen.

Die Wissenschaftler betonen allerdings, dass die Antibabypille keineswegs allgemein das Risiko auf Krebs senkt. Die Schutzwirkung gilt allein für Gebärmutterkrebs. Für andere Tumorarten dagegen steht die Pille als krebsfördernd im Raum.

Nebenwirkungen und Folgeerkrankungen der Pille

Es gibt beispielsweise Studien, die einen Zusammenhang zwischen Antibabypille und Brustkrebs gefunden haben. Vergessen werden darf auch nicht, dass die künstlichen Hormone das Risiko auf lebensgefährliche Thrombosen je nach Präparat stark ansteigen lassen und auch weitere Nebenwirkungen wie Depressionen möglich sind.