Asthma-Therapie mit Steroiden kann bei Kindern zu anhaltenden Wachstumsstörungen führen

Studie belegt: Asthma-Sprays mit Steroiden haben bei Kindern Wachstumsstörungen zur Folge

Von Cornelia Scherpe
5. September 2012

Asthma wird heute oft mit sogenannten inhalativen Steroiden therapiert. Dabei handelt es sich um den Einsatz von Asthma-Sprays, die Steroide enthalten und so die Anfälle unter Kontrolle bringen können. Zwar haben sich die Mittel in der Praxis bewährt, jedoch zeigte sich nun eine bisher ungeahnte Nebenwirkung. Kinder, die regelmäßig auf diese Form der Asthma-Sprays zurückgreifen müssen, können anhaltende Wachstumsstörungen erleiden.

Bisherige Annahmen

Zwar ist der Medizinwelt bereits bekannt, dass die Mittel zeitweise zu Defiziten führen, doch bisher nahm man an, dass die betroffenen Kinder spätestens im Teenageralter diesen Rückstand wieder aufholen und als Erwachsene völlig normal entwickelt sind. Doch dem scheint nicht so zu sein. Die inhalativen Steroide scheinen Wachstumsstörungen anrichten zu können, die permanent sind.

Belegende Studie

In der Studie wurden insgesamt 943 Kinder mit Asthma bis ins Erwachsenenalter begleitet. Sie wurden seit 1993 mit Sprays behandelt, die Steroide enthielten. Man verglich nun ihr Körperwachstum mit Kindern, die ebenfalls Asthma hatten, jedoch Sprays ohne Steroide erhielten.

Es fiel deutlich auf, dass die Gruppe Eins ihre Krankheit zwar besser unter Kontrolle hatte, jedoch nach vier bis sechs Jahren nach Therapiestart im Schnitt 1,1 Zentimeter kleiner war. Dieser Unterschied war allerdings bereits im ersten Jahr der Therapie entstanden und bildete sich auch mit dem Verstreichen der Zeit nicht zurück.

Am Ende der Studie, waren die Kinder aus der zweiten Gruppe im Durchschnitt 172,3 Zentimeter groß, die Kinder unter dem Einfluss der Steroide aber nur 171,1 Zentimeter. Bisher sieht man allerdings noch keine Notwendigkeit, die aktuellen Leitlinien zum Einsatz von inhalativen Steroiden zu ändern.