Bei Asthma hat die Wahl der Medikamente Einfluss auf die weibliche Fruchtbarkeit

Laut Studie sollten Frauen mit Kinderwunsch auf ein Kombi-Präparat mit SABA und ICS zurückgreifen

Von Cornelia Scherpe
6. März 2018

Von allen Frauen im gebärfähigen Alter leiden rund fünf bis zehn Prozent an Asthma bronchiale. Bei der Krankheit wird nach eingehender Untersuchung und Diagnose meist ein Asthmamedikament verschrieben, das die Patientinnen nehmen sollen. Verbreitet sind dabei zwei Methoden:

  • Manchen Betroffene erhalten nur den Wirkstoff Beta-2-Sympathomimetikum, kurz SABA. Er ist ein Symptombekämpfer und hat keinen Einfluss auf die Grunderkrankung
  • Die andere Möglichkeit ist ein Kombi-Präparat, bei dem SABA mit Gluko­kortikoid, kurz ICS, gemeinsam inhaliert wird. ICS soll die Entzündungsprozesse in den Atemwegen behandeln und damit das Asthma selbst abmildern

Studie zum Einfluss von Asthmamedikamenten auf die Fruchtbarkeit

In einer Studie zeigte sich jetzt, dass die alleinige Verwendung von SABA die Fruchtbarkeit bei Frauen senkt, während SABA und ICS in Kombination keinen negativen Einfluss darauf hat.

Untersucht wurden die Daten von 5.617 Frauen, von denen 1.106 an Asthma litten. Die Frauen waren im gebärfähigen Alter und hatten einen Kinderwunsch. Entsprechend versuchten sie mit ihrem Partner eine Schwangerschaft herbeizuführen.

Ergebnis: Im Vergleich zu den Teilnehmerinnen ohne Asthma benötigten Patientinnen mit dem Kombi-Präparat nicht länger, um schwanger zu werden. Anders sah es bei den Asthmatikerinnen aus, die nur SABA nutzten. Bei ihnen kam es zu 30 Prozent häufiger vor, dass sie ein Jahr oder länger erfolglos ihrem Kinderwunsch folgten.

Bei Kinderwunsch auf Kombi-Präparat setzen

Die Forscher empfehlen Frauen mit Asthma daher, SABA plus ICS gegen ihre Krankheit zu nutzen. Wer auf ICS verzichtet, behandelt zwar bei einem Anfall die Symptome, doch die Entzündungsprozesse im Körper werden nicht beeinflusst. Das kann zu einer schlechteren Blutversorgung in der Gebärmutter führen, weswegen eine Empfängnis unwahrscheinlicher wird. Zudem ist es möglich, dass sich Entzündungsprozesse im gesamten Körper und damit auch in den Geschlechtsorganen bemerkbar machen. Das senkt erneut die Chance darauf, dass eine Eizelle reift, befruchtet wird und sich in der Gebärmutterschleimhaut einnistet.