Schweinemett-Proben mit gefährlichen Keimen verseucht

Kritiker fordern, die Massentierhaltung einzuschränken, um die Ausbreitung antibiotikaresistenter Keime einzudämmen

Von Ingo Krüger
11. Januar 2013

Kontrolleure finden in Lebensmitteln immer häufiger antibiotikaresistente Keime. Nun sind in Schweinemett-Proben sogenannte ESBL-Keime aufgetaucht. ESBL steht für "Extended Spectrum ß-Lactamase", das heißt für eine Eigenschaft, die eine ganze Bakteriengruppe resistent gegen viele Antibiotika macht. Dabei entstehen bestimmte Enzyme, die Antibiotika wirkungslos machen.

Keime aus dem Supermarkt

Eine Infektion von Menschen mit ESBL-bildenden Erregern über Lebensmittel ist grundsätzlich möglich. Eine aktuelle Studie ergab jetzt, dass rund 16 Prozent von 50 gekauften Schweinemett-Proben mit diesen Keimen verseucht waren. Da Mett roh verzehrt wird, kann es passieren, dass Antibiotika im Krankheitsfall nicht mehr wirken. Herkunftsorte der verseuchten Proben sind Supermärkte in

  • Leipzig,
  • München,
  • Köln,
  • Essen und
  • Hamburg

sowie eine Bäckerei in Osnabrück. Die Infektion der Tiere und damit des Fleisches erfolgte jedoch bereits in den Mastställen. Kritiker fordern daher, die Massentierhaltung einzuschränken.

Wenn Antibiotika nicht mehr wirken

Selbst gefährliche Bakterien wie Salmonellen könnten auf eine Behandlung mit Antibiotika nicht mehr ansprechen. Schätzungen zufolge sterben in Deutschland jährlich rund 30.000 Menschen, weil Antibiotika bei ihnen nicht mehr wirken.