Das Wienermobil - Amerikaner finden die deutsche Wurstflotte zum Anbeißen gut

Von Dörte Rösler
19. März 2014

Eine deutsche Auswandererfamilie zeigt den Amerikanern, wie Werbung geht: seit 1936 schickt der Wurstfabrikant Oscar Mayer seine Firmenwagen im Hot-Dog-Kostüm auf die Straße. Und noch heute strömen die Passanten beim Anblick der rollenden Würste zusammen.

Die erste Stahlpelle war fünf Meter lang und kostete 5.000 Dollar. Moderne Wienermobile werden mithilfe einer CAD-Software erstellt und haben einen Dampfgenerator, um Wurstduft in die Luft zu blasen.

Jedes Jahr steuert die Wurstflotte mehr als 500 Veranstaltungen den USA an, jedes der sechs Wienermobile in einer anderen Region. Am Lenker der 8,22 Meter langen und 140.500 Hot Dogs schweren Gefährte sitzt ein Team aus zwei "Hotdoggern": Studenten, die sich einen der begehrten Jobs am wurstförmigen Armaturenbrett erkämpfen konnten. Unter ihnen brummt ein Vortec-V8 Motor.

Unterhaltung aus dem Würstchen

Die Hotdogger parken täglich an anderen Orten, öffnen für drei bis vier Stunden ihre Flügeltüren und verteilen Sticker und Wurst-Flöten. Wer nett fragt, bekommt auch einen Gruß aus der Sound-Anlage mit dem berühmten Oscar-Mayer-Wiener-Jingle.

In den Anfangsjahren war noch ein Kleinwüchsiger an Bord, der das Publikum unterhalten sollte. Heute bieten sechs Sessel in Ketchup- und Senffarben Platz für besondere Events. Schon mancher Fast-Food-Fan hat in der "German Wurst" seiner Liebsten das Ja-Wort gegeben.