Wie scharf ist ein Gemüse? Scoville-Skala bringt die richtige Würze in die Messung

Anhand der Scoville-Scala lässt sich der Schärfegrad von Gemüse bestimmt

Von Thorsten Poppe
24. August 2011

Die Scoville-Skala dient zur Bestimmung der Schärfe in Gemüsen wie Chilli oder Paprika. Entwickelt wurde sie schon 1912, damals allerdings unter mehr als fragwürdigen wissenschaftlichen Umständen. Der amerikanische Pharmazeut Wilbur Lincoln Scoville hatte dafür aus einer Chillischote ein Pulver extrahiert. Dieses wurde dann solange in Wasser verdünnt, bis die Schärfe gänzlich verflogen war. Jedoch wurde die nicht mehr vorhandene Schärfe von subjektiven Testpersonen ermittelt, die alle ein komplett anderes Geschmacksempfinden besaßen.

Wertesystem zur Bestimmung des Schärfegrads

Keine Schärfe bedeutet also Null auf dem nach ihm benannten Wertesystem. Rekordhalter war bis 2007 die Schote "Habaneros" mit einem Wert von 300.000 Scoville. Ab dann zählte als schärfstes Gemüse der Welt die Chili "Bhut Jolokia" mit mehr als einer Million Scoville-Einheiten.

Capsaicin verursacht die Schärfe

Heute wird die Schote in ihre Bestandteile in einem chemischen Verfahren zerlegt, so dass man die Konzentration des Moleküls "Capsaicin" messen kann. Dieses Molekül ist für die Schärfe in dem Gemüse verantwortlich. Zum Vergleich: Paprika besitzt maximal 10 Einheiten auf der Richtskala, eine Peperoni zwischen 100 und 500, Tabasco 2.500 bis 5.000, und das Pfefferspray der Polizei 300.000.