Nusstorten - Merkmale und leckere Rezeptideen

Torten sind immer lecker und köstlich, aber Nusstorten sind dabei auch noch sehr gehaltvoll. Sie passen zu vielen Anlässen und schmecken bei vielen Gelegenheiten.

Maria Perez
Von Maria Perez

Nährwert von Nüssen

Für Nusstorten findet man viele verschiedene Rezepte, moderne Varianten und auch Klassiker. Es gibt auch vegane Rezepte, die ganz ohne Ei, Butter und Milch auskommen. Nusstorten sind herzhaft, und trotzdem eine Süßigkeit.

Nüsse besitzen viele wichtige Nährstoffe und deshalb ist eine Nusstorte eine gesunde Tortenvariante. Nicht umsonst bezeichnet man Nüsse auch als "Nervennahrung". Nüsse kräftigen nicht nur das Immunsystem, sie wirken auch gegen Stress und erhöhen die Konzentration. Deshalb sind auch im so genannten Studentenfutter so viele Nüsse enthalten.

Nüsse sind wirkliche Energiespender, allerdings enthalten sie auch viel Fett. Diese öligen Kerne enthalten vor allen Dingen viele gesunde Omega-3-Fettsäuren, die unseren Nervenzellen zugutekommen. Weiterhin sorgt das Fett für eine schnellere Reizübertragung im Gehirn.

Lezithin wirkt sich günstig auf das Gedächtnis aus. Aber damit sind die positiven Wirkungen noch nicht erschöpft. Im Lezithin ist auch Cholin enthalten und dieses wirkt sich günstig auf den Fettstoffwechsel aus.

Nähr- und Vitalstoffe

Die Nähr- und Vitalstoffe sind auch von der Nuss-Sorte abhängig. In jedem Fall enthalten Nüsse auch viele Vitamine, zum Beispiel

Weiterhin enthalten Nüsse Mineralstoffe und Spurenelemente sowie hochwertiges pflanzliches Eiweiß.

Neben leicht verwertbaren Kohlenhydraten kommen noch wichtige Ballaststoffe hinzu. Die Nuss hat es also wirklich in sich.

Geeignete Nüsse für eine Nusstorte

Für Nusstorten werden meistens Walnüsse oder Haselnüsse verwendet. Sie werden gemahlen dem Teig oder der Füllung zugefügt. Allerdings werden beispielsweise zum Dekorieren auch ganze Nüsse verwendet.

Wer nicht mit einem eigenen Nussbaum im Garten gesegnet ist, sollte regionale Ware kaufen. Sie sind im Geschmack intensiver und nahrhafter.

Vielerorts gibt es auch freistehende Nussbäume, wo man Nüsse sammeln kann. Weiterhin verfügen Nüsse über eine gute Lagerfähigkeit und können auch als Wintervorrat angelegt werden.

Nüsse bieten viele gute Vorzüge und zählen deshalb zu den wertvollen Lebensmitteln. Zu einer Torte verarbeitet, gehören sie zu den bevorzugten Köstlichkeiten. Bei uns wachsen Nussbäume in heimischen Gärten, in Wäldern und im freien Feld.

Es gibt aber auch regelrechte Walnuss- und Haselnussplantagen. Denn Nüsse finden vielfältige Verwendung. Zu ihrer schönsten gehört die Herstellung einer Nusstorte.

Im Folgenden finden Sie eine Auswahl verschiedenster Nusstorten.

Die Bündner Nusstorte

Die Bündner Nusstorte wird öfters auch als Engadiner Nusstorte bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Spezialität aus dem schweizerischen Kanton Graubünden. Diese Nusstorte ist weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.

Für die Graubündner Bäcker und Konditoren ist sie das wohl bedeutendste Exportgut. Die flache und runde Torte besteht aus Mürbeteig und wird mit karamellisierten Walnüssen gefüllt.

Ursprung

Der Ursprung der Bündner Nusstorte ist nicht klar belegt, er liegt aber in jedem Fall im Engadin. Die Torte findet Ende des 19. Jahrhunderts Erwähnung und nahm ihren Anfang bei einem Konditor Tester.

Nach Frankreich ausgewanderte Engadiner Zuckerbäcker stellten die Torte her. Ein Mitarbeiter brachte sie in die Schweiz zurück und vertrieb sie unter dem Namen Pulttorte.

Anfang des 20. Jahrhunderts erntete sie auf einer Messe großen Erfolg. Heutzutage wird sie in ganz Graubünden von vielen Konditoren unter dem Namen Bündner Nusstorte hergestellt. Die meisten Konditoren haben ihr ganz spezielles Rezept, das sie wie ein Geheimnis hüten.

Graubünden

Graubünden ist ein deutsch-, rätoromanisch- und italienischsprachiger Kanton der Schweiz. Er liegt vollkommen in den Alpen. Als Hauptort kenn man Chur.

Die heimischen Spezialitäten, sind von der Landschaft geprägt. Trotzdem werden für die Bündner Nusstorte vorwiegend kalifornische Walnüsse verwendet, weil die heimischen als zu geschmacksintensiv gelten. Außerdem gedeihen Walnüsse in dem Gebiet nicht so gut und werden wenn überhaupt dann von anderen Gebieten in der Schweiz bezogen.

Herstellung

Die Bündner Nusstorte besteht aus einem Mürbeteig, dafür werden

  • Eier
  • Butter
  • Mehl
  • Zucker und
  • eventuell etwas Margarine

verwendet. Für die Füllung lässt man Zucker bei niedrigen Temperaturen karamellisieren und fügt die geschälten und grob gehackten Nüsse dazu. Weiterhin wird die Füllung mit Rahm und manchmal auch mit Honig verfeinert. Tortenboden, Füllung und Tortendeckel werden zusammen im Ofen gebacken.

Die kompakte Torte schmeckt zu Kaffee und Tee, wird aber auch sogar zu Rotwein serviert. Ihr besonderes Merkmal ist die lange Haltbarkeit.

Selbst nach zwei Monaten im Kühlschrank ist sie noch genießbar. Deshalb kann sie auch gut auf dem Postweg verschickt werden. So exportieren die Graubündner Konditoren weltweit.

Konsumenten sind ausgewanderte Graubündner und Liebhaber der Torte. Sie ist wirklich das kulinarische Aushängeschild dieses Kantons. Während die Torte vorwiegend von Touristen gekauft wird, stellen die Einheimischen ihre Bündner Nusstorte meist selbst her und es gibt zahlreiche Familienrezepte.

Die Grillagetorte

Die Grillagetorte ist eine ganz besondere Biskuittorte. Ihr Tortenboden besteht aus einer Grillagemasse. Das ist eine Biskuitmasse, der zerstoßener Krokant, geröstete Mandeln oder Fett zugefügt wird.

Ursprung

Die Torte hat ihren Ursprung vermutlich Ende des 19. Jahrhunderts. Auch wer sie kreiert hat, ist nicht ganz klar belegt.

Der Krefelder Konditor Hermann Wilms soll sie entwickelt haben. Ihre Anfänge nahm sie in Böhmen und Bayern.

Heute ist sie vor allen Dingen im Rheinland verbreitet, bzw. am Niederrhein und im Kölner Raum. Dort wird sie typischerweise als halbgefrorene Torte serviert. Es gibt unterschiedliche Rezeptvariationen.

Herstellung

Die Grillagetorte wird mit Nougatcreme, Mokkacreme oder Canache gefüllt. Canache nennt man auch Pariser Creme und sie besteht aus Sahne und Kuvertüre.

Für die Mokkacreme und die Nougatcreme bereitet man eine Buttercreme aus Butter und Vanillepudding und verfeinert sie mit Mokka oder Nougat. Manchmal wird die Creme auch mit Rum aromatisiert.

Die Grillagetorte ist eine Schichttorte und die Böden werden aus einem Biskuitteig gemacht. Oft wird auch noch ein Baiserboden verwendet.

Baiser wird aus Eischnee (steifgeschlagenem Eiweiß) und Zucker hergestellt. Baiser wird im Ofen mehr getrocknet denn gebacken.

Der Baiserboden ist ein charakteristisches Merkmal der Torte. Ein weiteres typisches Merkmal sind die hauchdünnen Böden.

Grillage

Die Rezepte unterscheiden sich in der Zubereitung. Ihnen gemeinsam, ist jedoch die Verwendung von Grillage. Das ist eine Masse aus karamellisiertem Zucker, gehackten Mandeln und Nüssen, auch Krokant genannt. Zusätzlich können noch Butter oder andere Fette verwendet werden.

Auffällig bei der Grillagetorte ist, dass sie zu den hellen Torten gehört. Auf den Baiserboden kommen oft Schichten geschlagener Sahne, die mit Sahnesteif stabilisiert wird, dann ist es sogar eine weiße Torte.

Variante als Eissplittertorte

Im Rheinland bezeichnet man die Torte auch als "Havannatorte" oder "Eissplittertorte". Da besteht die Torte aus einem Baiserboden, einer Krokantschicht und steifgeschlagener Sahne, die aromatisiert wird. Oft werden noch Schokoladenstückchen oder Baiserstücke untergehoben.

Garniert wird die Torte mit Krokant und Schokoladenspäne. Gebacken wird die Torte praktisch im Gefrierschrank, nachdem man alle Zutaten in einer ausgelegten Springform geschichtet hat.

Die Grillagetorte passt zu vielen Anlässen und schmeckt im Sommer besonders gut. Sie ist der Höhepunkt vieler Kaffeetafeln oder heimischer Familienfeste. Es ist eigentlich schade, dass sie nicht eine weite Verbreitung gefunden hat.

  • Schokolade neben Nüssen und Zimtstangen

    © Marco Mayer - www.fotolia.de

  • Nahaufnahme Auswahl ganzer Nüsse in Korb

    © mika68 - www.fotolia.de

  • Tafeln Schokolade zwischen ganzen Haselnüssen

    © Sebastian Duda - www.fotolia.de

Die Linzer Torte

Die Linzer Torte ist ein Klassiker aus der österreichischen Küche. Sie besteht aus Linzermasse oder anders gesagt aus Linzer Teig.

Ursprung

Wer die Linzer Torte kreiert hat und wo sie ihren Anfang nahm, ist umstritten. Es gibt Angaben, dass ein Konditor namens Linzer sie erfunden habe und andere, die davon ausgehen, dass sich der Name von der Stadt Linz her ableitet.

Fakt ist, dass es schon im römischen Reich Torten gab, an die die Linzer Torte erinnert. Das Linzer-Torten-Rezept ist das älteste der Welt, welches bekannt ist, denn es gibt Rezeptüberlieferungen aus dem 17. Jahrhundert.

Durch Massenproduktion und Versand verhalf ihr allerdings Johann Konrad Vogel zu einem breiten Bekanntheitsgrad. Er heiratete in eine Linzer Zuckerbäckerei ein und widmete sich der Linzer Torte.

Selbst nach Amerika fand sie ihren Weg durch einen Auswanderer namens Franz Hölzlhuber, ein bekannter Maler, Dichter, Komponist und Dirigent. Er etablierte sie in Wisconsin und Milwaukee.

Es gibt sogar eine Operette mit dem Titel "Linzer Torte", die zu Anfang des 20. Jahrhunderts uraufgeführt wurde.

Herstellung der Linzer Torte

Einen Teig bezeichnet man im Fachjargon auch als Masse. Ein charakteristisches Merkmal der Linzer Masse ist der Zimtgeschmack.

Für die Herstellung werden

  • Mehl
  • Eier
  • Zucker
  • Zimt
  • Butter oder andere Fette

verwendet, weiterhin wird sie mit Zitrone abgeschmeckt. Dem Teig können auch Nussmasse, Marzipan oder Mandelmasse zugefügt werden. Oft wird auch Persipan anstatt Marzipan verwendet.

Der braune Linzer Teig ist hauptsächlich in Österreich bekannt. Er ähnelt einem Mürbeteig und besteht aus Butter, Mehl, Zucker, Ei sowie Nüssen oder Mandeln. Er wird durch Zimt und Gewürznelken aromatisiert.

Zuerst bereitet man einen Boden, dieser wird in Österreich mit Johannisbeergelee bestrichen und dann kommt ein Gitter aus Linzer Masse auf den Kuchen. Andernorts kennt man auch die Verwendung von Himbeermarmelade, Aprikosenmarmelade oder Pflaumenmus.

Die Fruchtschicht wird mit dem Kuchen gebacken und das unterscheidet die Linzer Torte von anderen Torten, bei denen die Füllung erst nach dem Backen aufgetragen wird. Neben der runden Tortenform kennt man auch Linzer Schnitten. Es gibt Rezeptvariationen, bei denen ein Makronenteig verwendet wird.

Die Linzer Torte ist sehr herzhaft und gehaltvoll. Durch den Zimtgeschmack erinnert sie ein bisschen an Weihnachtsgebäck. Sie bereichert aber jede Kaffeetafel und jedes Kuchenbuffet.

Die Vasina Torta

Die Vasina Torta ist eine ganz besondere Torte, denn sie ist von einer Legende umwoben. Sie stammt aus Serbien und man bezeichnet sie auch als Torte Vasa oder Torte des Herrn Vasa.

Ursprung

Herr Vasa lebte in Serbien und galt als eingefleischter Junggeselle. In seiner Umgebung sorgte er für Gesprächsstoff.

Zur Überraschung aller, entschloss er sich mit 41 Jahren doch zu heiraten, das war 1908 und er ehelichte Frau Jelena. Sie bezeichnete ihren Ehemann als den besten der Welt.

Die Freude war groß, als bekannt wurde, dass sie einem Kind das Leben schenken würde. Doch der Hausarzt hatte eine schlechte Prognose, dass es zu Komplikationen bei der Geburt kommen könnte.

Der Hausarzt riet zu einem Spital in Belgrad. In Sorge um seine Frau entschied Herr Vasa keine Kosten und Mühen zu scheuen und brachte seine Frau in ein bekanntes Spital in Wien, wo sie nach vielen Komplikationen ein gesundes Töchterchen zur Welt brachte.

Aus Dank über den guten Verlauf, gab Vasas Schwiegermutter nach dessen Rückkehr mit seiner Familie ein Festessen. Dabei überraschte sie auch mit einer neuen Tortenkreation.

So erhielt sie den Namen Vasas Torte und war bald sehr bekannt und berühmt. Vermutlich galt ihr Genuss auch als gutes Omen.

Herstellung der Vasina Torta

Die Vasina Torta wird mit Weinbrand aromatisiert und enthält eine Füllung aus Walnuss-, Mandel- und Haselnusscreme. Man findet verschiedene Rezepte und viele Menschen in Serbien haben ihr Familienrezept.

Für eine Rezeptvariation wird zuerst aus

  • Eiern
  • Mehl
  • Zucker
  • gemahlenen Mandeln und
  • Vanillezucker

ein Biskuitboden hergestellt. Für die Füllung benötigt man

  • gemahlene Walnüsse oder Haselnüsse
  • Eigelb
  • Puderzucker
  • Schokolade
  • den Saft einer ausgepressten Orange
  • die abgeriebene Schale einer unbehandelten Orange
  • Butter sowie
  • Puderzucker.

Für die Cremehaube werden Eiweiß, Zucker und Vanillezucker benötigt.

Nachdem der Biskuitboden ausgekühlt ist, wird er mit der Füllung bestrichen und diese hat einen charakteristischen nussigen Geschmack. Für die Füllung werden alle Zutaten miteinander vermischt und kurz aufgekocht.

Nachdem die Masse abgekühlt ist wird der Orangensaft hinzugefügt und dann wird sie dick auf den Biskuitboden aufgetragen.

Für die Cremehaube wird Eiweiß mit Zucker steif geschlagen und auf der Torte verstrichen. Um die Eiweißmasse haltbarer zu machen, kann sie auch in einem Metallgefäß im Wasserbad erhitzt werden. Sie bildet den krönenden Abschluss.