Funktionen und Reinigung eines Multifunktionsmessers und Tipps zum Umgang von Kindern und Messern

Ein Taschenmesser ist ein praktisches Gerät und zu vielerlei Zwecken einsetzbar. Gerade auf Multifunktionsmesser kann man in vielen Bereichen nicht verzichten. Dabei will so ein Taschenmesser aber auch gepflegt und regelmäßig gereinigt werden.

Von Claudia Rappold

Die Standard-Funktionen eines Multifunktionsmessers

Mit einem Multifunktionsmesser ist man für alle Eventualitäten gewappnet. Sie sind praktisch und in vielen Situationen hilfreich. Dabei sind sie nicht nur im Freizeitbereich nützlich.

Ursprüngliche Nutzung und weitere Entwicklung

Ursprünglich hatte das Taschenmesser nur eine Funktion; es besaß eine ausklappbare Klinge, mit der man schneiden, schälen oder schnitzen konnte. Dann wurde beispielsweise das Schweizer Taschenmesser für Soldaten der Schweizer Armee entwickelt. Dieses sollte im Felde erforderliche und unterschiedliche Aufgaben in einem einzigen kompakten Werkzeug vereinen.

Heutzutage wird das Multifunktionsmesser hauptsächlich für die Freizeit und so genannte Outdoor-Aktivitäten benutzt. Dabei haben manche Messer so viele Funktionen, dass man schon von einer Miniaturhandwerkskiste sprechen kann.

Verschiedene Funktionen heutiger Luxusmodelle

Ursprünglich hatte das Schweizer Modell

  • eine Klinge
  • einen Schlitzschraubenzieher
  • einen Dosenöffner
  • eine Ahle

und so nach und nach wurden die Modelle für zivile Personen um etliche Werkzeuge erweitert.

Heutige Luxusmodelle an Multifunktionsmessern, die dann aber auch schon knapp hundert Euro kosten, haben eine Vielzahl an kleinen Werkzeugen. Diese haben dann beispielsweise

  • ein Messer und nochmal ein Messer mit einem Wellenschliff
  • einen Dosenöffner, der je nachdem durch Ziehen oder Schieben bedient wird
  • einen Deckelheber, mit dem man die Deckel von Flaschen öffnen kann
  • einen Korkenzieher mit einem Heber
  • eine Feile, die oft sogar diamantbeschichtet ist sowie
  • eine Holz- und Metallfeile.

Je nach Version kann das Messer einen Schraubendreher oft in verschiedenen Größen sowie Schlitz- und Kreuzschraubendreher und einen Uhrmacherschraubendreher haben. Manche haben eine Ahle und eine kleine Säge.

Dann findet man einen Drahtschneider und Hartdrahtschneider, die etwa als Drahtabisolierer verwendet werden können. Viele Modelle verfügen über eine Schere und eine Spitzzange. Dann findet man eine Pinzette, ein Zahnstocher oder einen Mehrzweckhalter, den man beispielsweise als Paketträger benutzen kann.

Ganz besondere Modelle sind auf eine spezielle Zielgruppe ausgerichtet. Da findet man ein Multifunktionsmesser mit einem Fischentschupper für Angler oder für Golfer mit einem Rasenheber. Damit noch nicht genug, das umfangreichste Schweizer Messer soll einundachtzig Werkzeuge für hunderteinundvierzig verschiedene Funktionen haben.

Das ist doch fast unglaublich; diese Messer wiegt dann aber auch über ein Kilo und ist für den täglichen Gebrauch, dass man es einfach so in der Hosentasche mitschleppt, weniger geeignet.

Multifunktionsmesser sachgerecht reinigen

Reinigung mithilfe von Universalölen

Ein Multifunktionsmesser bedient zwar viele Funktionen, aber es kann nicht zerlegt werden, da es maschinell zusammengebaut wird. Man kann beispielsweise ein Universalöl zum Reinigen verwenden.

Es

dabei ist es noch biologisch abbaubar.

Anschließend kann man das Messer mit einem Kosmetikwattestäbchen reinigen. Auf dem Markt gibt es viele Universalöle, die als Reiniger, Schmiermittel, Korrosionsschutz und Rostlöser verwendet werden.

Manche Menschen geben ihr Taschenmesser mit offenen Klingen in die Geschirrspülmaschine. Das ist aber nicht wirklich zu empfehlen, da sich mit der Zeit Griffschalen lösen können und das Messer rosten kann. In den Einklapphüllen kann sich Wasser ansammeln. Das kann man vielleicht nur an einem heißen Sonnentag wagen, wenn man das Messer anschließend in der prallen Sonne trocknen kann.

Viele Messer sind aus rostfreiem Edelstahl, aber meist nicht in allen Teilen und so kann es zu Rost kommen. Auch das Messer über Nacht in einer Seifenlauge einzuweichen, ist keine so gute Idee. Beläge können sich zwar lösen, aber das Multifunktionsmesser kann auch Schaden davon tragen.

Weitere Reinigungsmöglichkeiten

Wenn sich Beläge gebildet haben, verwendet man am besten einen Rostlöser und schrubbt das Messer mit einer Zahnbürste. Es ist in jedem Fall wichtig, dass das Messer nach jeder Reinigung wieder gut trocknet. Von Zeit zu Zeit sollte es auch eingeölt werden.

Oft findet man beim Hersteller sachdienliche Hinweise, wie das Messer am besten gereinigt werden soll. Gerade wenn Früchte geschnitten oder geschält wurden, kann der Fruchtsaft das Messer verkleben.

Dann reicht es, das Messer unter fließendem und warmem Wasser zu spülen. Auch hier muss es sorgfältig abgetrocknet werden.

Ist das Multifunktionsmesser voller Sand, weil man es beispielsweise am Strand benutzt hat, dann empfehlen alte Hasen, es mit Pressluft zu reinigen. Andere Taschenmesserbenutzer berichten von einem Ultraschallreinigungsgerät, dieses findet man bei Optikern und bei Schmieden.

Gegen einen geringen Betrag kann man das Messer so reinigen lassen, man muss eben nur höflich nachfragen. Manche Messer kann man auch zur Generalüberholung an den Hersteller schicken.

Messer in Kinderhände? Über den Umgang von Kindern und Messern

Wer kennt nicht das alte Sprichwort "Messer, Schere, Feuer und Licht sind für kleine Kinder nicht"? Ob ein Taschenmesser in Kinderhände gehört, darüber scheiden sich die pädagogischen Ansichten.

Die Gegner meinen, dass es zu gefährlich ist und das Kind sich verletzen könnte. Die Befürworter meinen, dass es nie zu früh für ein Kind sein kann, zu lernen mit gefährlichen Gegenständen umzugehen. Bleibt die Frage, wann ist früh genug?

Das Kind beaufsichtigen

Ein Kind unter dem Kindergartenalter sollte ganz sicher nicht mit einem Taschenmesser hantieren. Zum einen ist die Motorik noch ungeschickt und zum anderen kann das Kind noch keine Gefahren einschätzen. Das genaue Alter, wann ein Taschenmesser in Kinderhände gehört, lässt sich nicht benennen, da sich jedes Kind ganz individuell entwickelt.

In jedem Fall sollte das Kind am Anfang nicht unbeaufsichtigt sein. Die Eltern wissen meist am besten, was sie ihrem Kind zutrauen können. Dann sollte das Kind unter Aufsicht lernen mit einem Taschenmesser umzugehen.

Spezielle Modelle für Kinder wählen

Taschenmesser werden von Kindern bevorzugt zum Schnitzen von Holzstecken eingesetzt. Zuerst müssen sie einmal lernen, das Messer richtig zu öffnen.

Es gibt spezielle Taschenmesser für Kinder. Bei deren Herstellung wird bevorzugt auf die mögliche Verletzungsgefahr geachtet.

Diese Messer lassen sich leicht öffnen; sie haben eine abgerundete Klinge und der Griffbereich ist für Kinderhände ausgerichtet. Auch eine gut ausgeformte Fingernagelrille sorgt für eine leichte, vor allen Dingen aber auch sichere Benutzung.

Hinweise zur Benutzung geben

Bevor Eltern ihre Kinder an die Benutzung eines Taschenmessers heranführen, sollten sie in jedem Fall mit ihnen reden. Die mögliche Verletzungsgefahr muss dem Kind bewusst sein.

Außerdem gibt es bestimmte Regeln, wie man ein Taschenmesser zu benutzen hat, dass man es beispielsweise beim Schnitzen immer vom Körper weg führt. Oder, dass man ein Taschenmesser nicht auf andere Personen richtet.

Eltern sollten die Benutzung auch vorführen und das Kind bei den ersten Versuchen unterstützen und ihm das Taschenmesser eventuell führen. Dabei gewinnt das Kind Zutrauen und Vertrauen in das eigene Können.

Das Taschenmesser sollte man dem kleineren Kind nicht allein überlassen, sondern immer nur in Begleitung eines Erwachsenen. Wann ein Kind alt genug ist, um das Taschenmesser selbst zu benutzen und es selbständig mitzuführen, wissen die Eltern und die Erziehenden am besten, denn es hängt vom Verhalten des Kindes ab.