Regionalprodukte stammen nicht immer aus der Region

Aufgrund eines fehlenden Einheitssiegels, bestimmen Hersteller darüber, was "regional" bedeutet

Von Ingrid Neufeld
12. Februar 2013

Produkte aus der Region erfreuen sich bei vielen Verbrauchern großer Beliebtheit. Die Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) machte kürzlich auf ein neues Produktsiegel, nämlich das "Regionalfenster" aufmerksam.

Was bedeutet "regional"?

Leider ist nicht alles "regional", nur weil "regional" drauf steht, denn es gibt keine Obergrenzen für regional. So stammen Produkte aus der "Märkischen Kiste" aus einem Umkreis von 200 Kilometern. Manchmal sind sogar Obst und Gemüse aus anderen Ländern in Abokisten dieses Sortiments enthalten, wie

Die wirklichen regionalen Produkte machen immerhin noch Anteil von ungefähr fünfzig Prozent aus. Das reichte um vom Ökokisten-Verband mit der Bestnote von fünf Sternen bewertet zu werden. Andere heimische Produkte wie der "Bayerische Leberkäse" enthalten Zutaten aus Holland und Belgien. In Säften stecken Kirschen aus Mittelamerika und Chicken Nuggets bestehen aus Hühnerfleisch, das aus Brasilien stammt.

Ruf nach neuer Kennzeichnung

Noch gibt es kein Einheitssiegel und was "regional" ist, bestimmen die Hersteller. Der Bundesverband der Regionalbewegung setzt sich dafür ein, dass Produkte für die Verbraucher entsprechend gekennzeichnet werden.

Die Kennzeichnung sollte allerdings mehr Kriterien enthalten als das "Regionalfenster", für das insbesondere die Herkunft der Produkte wichtig ist.