Wieder mal eine ganze Tüte Chips verspeist? Dahinter steckt eine clevere Naschformel

Die von Forschern entdeckte "Naschformel" ist eine Mischung aus 50% Kohlenhydraten und 35% Fett

Von Nicole Freialdenhoven
5. Mai 2015

Wer kennt dieses Phänomen nicht? Ursprünglich sollte es ja nur "eine Handvoll" Chips sein, doch auf einmal war die ganze Tüte leer. Die Wissenschaft hat für diese ungezügelte Futterlust sogar schon einen Fachbegriff entwickelt: "Hedonische Hyperphagie".

Wie es dazu kommt, wollen nun Lebensmittelchemiker der Universität Erlangen-Nürnberg ermittelt haben: Sie stießen auf die sogenannte "Naschformel", die bestimmte Snacks unwiderstehlich macht.

Die Naschformel im Tierversuch

Für ihre Experimente setzten sie Ratten unterschiedliche Futtermischungen vor, die variable Anteile an Kohlenhydraten und Fetten enthielten, sowie gemahlene Kartoffelchips. Dabei beobachteten sie, dass die Ratten vor allem bei einer Mischung aus 50% Kohlenhydraten und 35% Fett zu ungezügelter Fresslust neigten - genau die Formel, die Kartoffelchips ausmacht. Innerhalb kürzester Zeit vertilgten die Ratten bis zu 50 Prozent des gesamten täglichen Energiebedarfs.

Eine weitere Analyse ergab, dass nicht nur Kartoffelchips dieser 50:35-"Naschformel" folgen, sondern auch andere beliebte Snacks wie

Weitere Studie soll Übertragbarkeit testen

Vermutlich ist die Fresslust evolutionsbedingt: Als in früheren Zeiten die Nahrung knapp war, konnte es lebensrettend sein, in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Kohlenhydrate und Fette zu futtern. Ob die Ergebnisse der Tests mit Ratten auf den Menschen übertragbar sind, soll nun eine weitere Studie zeigen - für diese werden nun freiwillige Chips- und Schokoladenesser gesucht.