Schokolade macht doch glücklich

Durch den Verzehr von Schokolade wird eine große Menge an Serotonin ausgeschüttet

Von Ingo Krüger
7. Januar 2011

Deutsche essen gerne Schokolade. Annähernd elf Kilogramm der süßen Leckerei nimmt ein Deutscher im Durchschnitt pro Jahr zu sich. Gerade zur Weihnachtszeit schnellt der Konsum des Kakaoproduktes nach oben. Der Zucker in der Schokolade sorgt, so fand der Nuklearmediziner Dr. Swen Hesse von der Universität Leipzig heraus, für eine wahre "Lichtorgie im Gehirn".

Vermehrte Ausschüttung von Serotonin

Der Facharzt fand mit modernsten Messmethoden, der so genannten PET (Positronen-Emissions-Tomographie) heraus, dass das als "Glückshormon" bezeichnete Serotonin gerade bei dem Verzehr von Schokolade in großem Maße ausgeschüttet wird. Mittels der PET werden Hormonausschüttungen sichtbar. "Im Gehirn wird Zucker nämlich in Form von kleinen bunten Explosionen abgebildet", so Hesse.

Die Bedeutung von Botenstoffen für die Forschung

Auch andere Botenstoffe sind von großem Interesse für die Wissenschaftler. Dopamin ist beispielsweise für die Lust, nicht nur am Essen, zuständig. Mittels der PET lassen sich Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Hormonen feststellen. So steht auch Fettleibigkeit in einem Zusammenhang mit der Aktivierung bestimmter Hirnregionen.

Am Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrum (IFB) für Adipositas-Erkrankungen in Leipzig suchen Wissenschaftler nach dem Wechselspiel bestimmter Botenstoffe. "Erste Auswertungen unserer Untersuchung deuten daraufhin, dass es in Abhängigkeit vom Body-Mass-Index (BMI) einen Unterschied in der Verfügbarkeit der Serotonin-Bindungsstellen gibt", erklärt Hesse.

Er ergänzt, dass Übergewicht ein Ausdruck von Serotonin-Mangel sein könne, was bei Adipösen die erhöhte Zuckeraufnahme erklären würde.

Wenn die Ursachen für übermäßigen Konsum von Zucker bekannt sind, können Ärzte Fettleibigkeit besser und effektiver behandeln.