Test der Stiftung Warentest: Premiumsalze nicht besser als gewöhnliches Salz

Von Nicole Freialdenhoven
26. November 2013

Der Kochboom in Deutschland hat dafür gesorgt, dass immer mehr exotische Premiumsalze zu stattlichen Preisen verkauft werden: Himalaya-Salze, Salz aus der afrikanischen Kalahari oder "Fleur du Sel" sind nur drei der neuen Sorten, die mit klingenden Slogans von natürlicher Reinheit und köstlichem Geschmack schwärmen.

Premiumsalz hat nahezu gleiche Inhaltsstoffe wie gewöhnliche Speisesalze

Wie die Stiftung Warentest nun feststellte, steckt wenig Substanz hinter den vollmundigen Versprechungen.

Sie untersuchte insgesamt 36 unterschiedliche Salzsorten und stellte fest, dass sie sich im Detail kaum voneinander unterschieden: Alle Sorten bestehen zu 93 bis 99,9 Prozent aus Kochsalz, sowie aus schwer löslichen Magnesium- und Kalziumverbindungen.

Die von der Werbung versprochenen "Mineralien und Spurenelemente" waren dagegen Mangelware. Stattdessen fanden die Prüfer im Blausalz sogar den Farbstoff "Berliner Blau", der für Lebensmittel ungeeignet ist.

Trotz hoher Preise der exotischen Salze bleibt einfaches Salz Testsieger

Kritisiert wurden die überhöhten Preise der Premiumsalze: Während handelsübliches Speisesalz nur 3-4 Cent pro 100 Gramm kostet, wurde für exotische Salze bis zu 6,65 Euro für die gleiche Menge berechnet.

Lediglich ein Viertel der Produkte (27%) erhielt dann auch die Note "Gut" von der Stiftung Warentest - bei den einfachen Speisesalzen waren es dagegen 71%. Die Stiftung Warentest empfiehlt dann auch den Griff zu gewöhnlichem Speisesalz, das mit Jod, Folsäure und Fluorid angereichert ist, statt der überteurten Premiumsalze.