Ostdeutsche Unternehmen müssen sich dringend auf den demografischen Wandel einstellen

Von Frank Sprengel
6. September 2013

Während es ostdeutschen Unternehmen kurz nach der Wende wohl so gut wie noch niemals zuvor ging, zumal sie nicht zuletzt aufgrund der Ostalgie-Welle auch Kunden im Westen Deutschlands gewinnen konnten, drohen ihnen nun die Kunden im wahrsten Sinne des Wortes wegzusterben.

Nach Expertenauffassung hätten viele "Ostmarken" nämlich zu spät auf den demografischen Wandel sowie den daraus resultierenden Generationswechsel reagiert und sich daher mit Ausnahme von lediglich zwei Unternehmen zu wenig darum bemüht, sich auch auf dem westdeutschen Markt zu etablieren. Das habe dazu geführt, dass selbst die bekanntesten Marken nur noch für etwa 80 Prozent der Ostdeutschen im Alter über 50 Jahren und unter der angestrebten Klientel in Ostdeutschland, die jünger als 40 Jahre ist, nur noch für 50 Prozent oder weniger ein Begriff seien.

Es bestünde aber dennoch Hoffnung für ostdeutsche Produkte, sofern die Hersteller verstärkt für einen Imagewechsel sorgen würden, zumal es vor allem im westlichen Teil des Landes noch immer eine gewisse Verwendungsbarriere gäbe, die nicht zuletzt mit einer weitverbreiteten Reduzierung auf das gängige Preisniveau, das entweder einen minderwertigeren Qualitätsstandard oder aber ein schlechteres Preisleistungsverhältnis suggeriere, zusammenhinge. Ein denkbarer Imagewechsel könne zum Beispiel der Weg weg von der Ostalgie hin zur Vermarktung als Regionalprodukt oder lokale Spezialität sein.

Spätestens finanzschwache Produzenten sowie kleinere Fachgeschäfte, die sich auf den Verkauf von typischen Ostprodukten spezialisiert haben, sollten zudem die zumeist brachliegenden Chancen, die der Onlinehandel bietet, nutzen.