Qualität geht vor: Immer mehr Konsumenten wählen ihre Lebensmittel sorgfältig aus

Von Katharina Cichosch
17. September 2012

Lange Zeit galt der durchschnittliche deutsche Konsument als echter Sparfuchs: Lebensmittel sind in der Bundesrepublik nach wie vor günstig zu haben; im Vergleich zu Ländern wie Frankreich geht in deutschen Haushalten deutlich weniger Geld für Essen und Getränke drauf. Dieser Trend könnte jetzt ein Ende haben - zumindest legt dies eine Studie des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé nahe, deren Ergebnisse im Magazin "Focus" vorgestellt wurden.

Durchgeführt wurde die Umfrage durch ein renommiertes Marktforschungsinstitut. Bei der Auswertung konnten immerhin rund ein Viertel der repräsentativ ausgewählten Befragten als sogenannte "Qualitätsesser" eingestuft werden. Das bedeutet: Rund 25% aller Deutschen achten eher auf Qualität als auf den Preis von Lebensmitteln - der ist für sie Nebensache.

Tief in die Tasche greifen die Qualitätsesser jedoch nur, wenn das gewählte Nahrungsmittel auch einige Anforderungen erfüllt: So soll es nicht nur gut schmecken, sondern auch zu einer ausgewogenen Ernährung beitragen und im Idealfall nachhaltig produziert sein. Kein Wunder, dass man die anspruchsvolle Klientel nicht unbedingt nur im Supermarkt, sondern auch beispielsweise beim regionalen Erzeuger oder auf dem Markt vorfindet.

Allerdings zeigte die Studie, dass die höhere Qualität bezogen auf das Einkommen gar nicht so viel ausmachte: Obwohl die Gruppe der "Qualitätsesser" im Schnitt deutlich mehr verdient als andere Konsumenten, gibt sie nur rund fünf Prozent mehr für Nahrungsmittel aus.