Über ein Drittel der frischen Lebensmittel werden wegen Mängeln in der Kühlkette weggeworfen

Das Aussortieren vieler Frischeprodukte aufgrund von Transportmängeln schadet der Wirtschaft

Von Melanie Ruch
10. Juni 2011

Wahrscheinlich wird jeder schon gesehen haben, dass in der Obst- und Gemüseabteilung eines Supermarkts hin und wieder vergammelte Lebensmittel angeboten werden. Natürlich möchte kein Kunde braune Bananen, gammelige Erdbeeren oder matschigen Salat kaufen und so bleiben diese Lebensmittel grundsätzlich in den Regalen liegen bis sie irgendwann auf den Müll wandern.

Konsequenzen des Wegwerfens zahlreicher verdorbener Lebensmittelprodukte

Dass die Lebensmittel vergammelt sind, liegt aber nicht daran, dass sie alt sind, wie eine aktuelle Studie der Jacobs University in Bremen zeigt. Größstenteils sind Mängel in der Transport- und Kühlkette der Grund für das rasche Verderben der Frischeprodukte, denn bereits die kleinsten Temperaturunterschiede während des Transports, der Lagerung oder des Verladens können den Lebensmitteln schaden.

Durch zu heiße oder zu frostige Temperaturen müssen jährlich 35% der frischen Lebensmittel weltweit aussortiert und weggeworfen werden. Dabei entsteht nicht nur ein großer wirtschaftlicher Schaden, auch die Umwelt wird unnötig belastet, da verderbende Lebensmittel das viereinhalbfache ihres Gewichts an Kohlenstoffdioxid freisetzen. Zudem müssen die weggeworfenen Produkte durch frische ersetzt werden, was bedeutet, dass mehr Nahrung angebaut werden muss und damit auch der Dünger-, Wasser- und Energieverbrauch höher liegt.

Dabei könnte schon allein die Verwendung moderner Logistiksysteme und die bessere Koordination und Schulung der Mitarbeiter den Lebensmittelausschuss um ein Vielfaches senken.