Forscher entdecken resistente Keime auf Fertigsalaten und frischen Kräutern

Auch fertig gewaschene Salatmischungen sollten vor dem Verzehr mit Wasser abgespült werden

Von Cornelia Scherpe
28. November 2018

Es muss in der Mittagspause schnell gehen und soll dennoch gesund sein. Mit diesem Gedanken kaufen viele Menschen gerne im nahen Supermarkt einen fertig geschnittenen und gewaschenen Salat aus dem Frischeregal oder nehmen sich andere Produkte aus diesem Bereich mit. Der gut gemeinte Griff zu fertigen Salaten und Co. hat einer aktuellen Studie zufolge aber eine bedenkliche Schattenseite: antibiotika­resistente Bakterien.

Antibiotika­resistente Bakterien in Fertigsalaten

Am Julius-Kühn-Institut, dem Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, haben Forscher verschiedene Proben aus deutschen Supermärkten eingekauft und im Labor untersucht. Sie besahen sich Mix-Salate und Rucola sowie Koriander.

Die Forscher suchten dabei vor allem nach Escherichia-coli-Bakterien, die bereits gegen den häufig verschriebenen Wirkstoff Tetrazyklin resistent sind. Die Tetrazyklinantibiotika werden in Deutschland noch immer häufig eingesetzt, um bei der Massentierhaltung den Ausbruch von Krankheiten zu vermeiden. Über den Fleischkonsum gelangen sie so auch in den menschlichen Körper. Wer jedoch dachte, dass der Verzicht auf das Fleisch einen Schutz gegen die resistenten Keime darstellt, irrt leider. Die Bakterien leben im Darm der Tiere und gelangen auch in deren Kot. Wird dieser nun als Gülle für die Felder genutzt, gehen die Keime auch auf die Nutzpflanzen über und sind daher nach der Zubereitung als Salat und Co. auch im vegetarischen Frischeregal anzutreffen.

Das Forscherteam fand in den gekauften Produkten vermehrt die gegen Tetrazyklin immunen Keime. Auf jedem Produkt war mindestens eine kleine Zahl der Bakterien vertreten, womit im Grunde jedes der geprüften Lebensmittel betroffen war.

Auch vorgewaschene Salate noch einmal mit Wasser abspülen

Wie hoch jedoch jeweils die Wahrscheinlichkeit ist, dass die Keime beim Verzehr im menschlichen Körper ansiedeln und zum Problem werden, kann die Studie nicht sagen. Für Verbraucher geben die Forscher den Rat, alle gekauften Salate sowie Rohkost und frische Kräuter vor dem Verzehr am besten mit Trinkwasser abzuspülen. So sinkt das Risiko, dass Bakterien in den Körper gelangen, auch wenn es auf diese Weise nicht ganz verschwindet.