Salzgewinnung - so entsteht das "Weiße Gold"

Von Beke Enderstein
25. Juni 2014

Während die Gewinnung von Meersalz heute insbesondere maschinell erfolgt, wird es an vielen europäischen Küsten bei sommerlichen Temperaturen nach wie vor in Handarbeit abgebaut. Durch das Verdunsten des Salzwassers in speziellen Ton- bzw. Lehmbecken, in welches das Meerwasser zuvor geleitet wurde. Nach dem Auskristallisieren wird es von den Salzbauern anschließend gereinigt und nochmal getrocknet.

Betrachtet man die gesamte Salzproduktion, macht Meersalz allerdings nur einen Anteil von 30 Prozent aus. Der Hauptanteil - bekannt als Steinsalz, welches zu mindestens 98 Prozent aus Natrium-Chlorid besteht - entstammt aus dem Vorkommen aus tiefen Erdschichten - als Überbleibsel von verdunsteten Binnenmeeren.

Salzgewinnung in Deutschland

Das älteste, heimische Salz entstand bereits vor 300 Millionen Jahren in den östlichen Alpen und wird noch heute in Berchtesgaden gewonnen. Jüngere Salzvorkommen gibt es in nördlichen und südwestlichen Gebieten Deutschlands - durch Verdunstung des früheren, mitteleuropäischen Zechsteinmeers.

Entsprechend tragen Städte wie Bad Salzdetfurth, Salzgitter oder Salzwedel charakteristische Namen. Abgerundet durch die süddeutsche Produktion von Steinsalz in Bad Reichenhall und Bad Friedrichshall (basierend auf dem altgriechischen Begriff Halit=Salz).

In Göttingen können Interessierte die traditionelle Soleverabeitung in der kleinsten Saline von Deutschland bestaunen. Neben China und USA führt Deutschland die Liste der größten, weltweiten Produzentenländer an.

Das von Feinschmeckern geschätzte, dank Eisenoxid zart rosa gefärbte Himalaya-Salz stammt übrigens nicht aus der namensgebenden, höchsten Gebirgslandschaft sondern aus Pakistan.

Die natürliche Produktion von Salz wird durch die künstliche Verdunstung von Süßwasser in Salzstollen ergänzt. Dieses in riesigen Tanks gewonnene, intensiv schmeckende Siedesalz leuchtet typischerweise weiß und besteht zu fast 100 Prozent aus Natrium-Chlorid.

Natursole wird darüber hinaus für Delfinarien bzw. Zoos produziert.