Was in die Mikrowelle gehört und was nicht

Mikrowellen sind sehr praktisch aber auch umstritten. Gegner gehen von einer hochfrequenten Strahlung aus, die schädlich sein kann. Befürworter schätzen ihre Vielseitigkeit und praktische Handhabung.

Von Claudia Rappold

Dabei hat die Mikrowelle spezielle Eigenschaften, die ihren Betrieb betreffen. So soll zum Beispiel kein Metall in der Mikrowelle verwendet werden.

Funktionsprinzip einer Mikrowelle

Bei einer Mikrowelle werden durch die Mikrowellenstrahlen im Inneren des Gerätes die Wassermoleküle bewegt, die in praktisch jeder Speise enthalten sind. Dadurch wird das Essen heiß. Es bleibt keine Strahlung in der Nahrung zurück; gefährlich ist es nur, wenn die Speisen zu heiß sind, dass man sich eventuell verbrennt und so genannte Hitzenester entstehen.

In einer Mikrowelle kann man auftauen, Speisen erwärmen, kochen oder auch backen. Manche Mikrowellengeräte haben auch eine Grillfunktion. Doch auch eine Mikrowelle hat Grenzen und es gibt Speisen, die nicht in die Mikrowelle gehören.

Speisen richtig erwärmen

Speisen in der Mikrowelle sollten immer abgedeckt sein. Da sie einen unterschiedlichen Wassergehalt haben, können sie sich auch unterschiedlich erwärmen. Knochen erwärmen sich beispielsweise langsamer als Fleisch und gesalzene Speisen schneller als fettige Nahrung.

Beim Erhitzen von Wasser muss man sehr vorsichtig sein, damit dieses nicht über den eigentlichen Siedepunkt erhitzt wird. Wasser kann effektiver im Wasserkocher erhitzt werden. Bestimmte Speisen können in der Mikrowelle derart erhitzen, dass es gefährlich ist.

Beim Garen von Gemüse im Mikrowellenofen gibt es generell keine Einschränkungen, es sollte jedoch auf die Höhe des Wassergehalts im Gargut geachtet werden. Bei der Zubereitung von Lebensmitteln mit geringem Wasseranteil muss eine Wassermenge von 1-2 Esslöffeln zugegeben werden.

Welches Fleisch lässt sich im Mikrowellenofen garen?

Das Garen ist bei einer Mikrowellenleistung von 500 bis 750 Watt empfehlenswert. Bei höherer Leistung als 750 Watt trocknen die meisten Nahrungsmittel außen aus.

Fleisch sollte erst nach dem Garprozess gesalzen werden, denn das vorherige Salzen führt ebenfalls zur Austrocknung des Garguts und macht es zäh. In den meisten Kochbüchern empfehlen Experten für Fleisch eine Mikrowellenleistung von 600 Watt.

Generell lässt sich jede Fleischsorte im Mikrowellengerät garen, allerdings sind Wild und Rindfleisch weniger geeignet, da dieses Fleisch schnell ledrig wird. Schweinefleisch, Fisch oder Geflügel garen ohne Zugabe von Wasser oder Fett. Je nach Vorliebe lässt sich der Geschmack mit etwas Schmand oder Rahm verfeinern.

Erhöhte Salmonellengefahr bei Geflügel

Salmonellen sind deshalb so gefährlich, weil sie Aussehen und Geschmack von Nahrungsmitteln nicht beeinflussen. Eine Salmonellenerkrankung kann vor allem bei Kindern, Schwangeren, Älteren oder Menschen mit geschwächtem Abwehrsystem schwere Magen- und Darm-Infektionen mit hohem Fieber auslösen.

Vorwiegend finden sich die Bakterien in Eiern, Fleisch und Geflügel. Eine besonders hohe Salmonellengefahr besteht beim Garen von Geflügel und Eierspeisen in der Mikrowelle.

Um alle Erreger auch im Inneren des Garguts abzutöten, ist es wichtig, längere Garzeiten bei niedrigerer Leistungsstufe zu wählen. Auch das Zuschalten des Grills ist empfehlenswert.

Für den Temperaturausgleich im Inneren sollten die Speisen noch einige Minuten in der Mikrowelle verbleiben. Gefrorene Nahrungsmittel müssen vor dem Garen komplett auftauen, am besten im Kühlschrank.

Was nicht in der Mikrowelle erwärmt werden sollte

Auch nicht jede Gemüsesorte ist für die Mikrowelle geeignet. Sie gart zwar schonend, damit Vitamine erhalten bleiben, aber auch schädliche Stoffe bleiben erhalten, wie beispielsweise Nitrat.

Deshalb sollten

in jedem Fall blanchiert werden.

  • Auch ein Körnerkissen soll besser im Backofen anstatt in der Mikrowelle erhitzt werden.

  • Es wird meist davon abgeraten, Milch in der Mikrowelle zu erhitzen, da wichtige Nährstoffe zerstört werden könnten. Muttermilch für die Säuglingsnahrung darf auf keinen Fall darin erwärmt werden, weil die schützenden Antikörper zerstört werden können.

  • Babynahrung aus Babykostgläschen erwärmt man am sichersten im Wasserbad. So bleiben wichtige Nährstoffe erhalten und es entstehen keine Hitzenester. Möchte man dennoch nicht darauf verzichten, sollte darauf geachtet werden, dass Babyfläschchen ohne Sauger oder Verschraubungen in der Mikrowelle erwärmt werden, ansonsten kann der Überdruck die Glasflaschen zum Platzen bringen.

    Nach dem Erhitzen von Babykost in der Mikrowelle muss diese gründlich geschüttelt oder durchgerührt werden. Die Temperatur sollte vor dem Füttern mit einem Thermometer an mehrere Stellen kontrolliert werden, da eine ungleichmäßige Erhitzung das Risiko für Verbrennungen erhöht.

  • Die Zubereitung von Frühstückseiern ist keine clevere Idee, denn Eier platzen schon innerhalb kürzester Zeit mit enormem Druck.

    Eigelb und Eiklar verteilen sich bis in die kleinste Ecke, da die Eier nicht ausreichend fest werden.

  • Frühstücksbrötchen explodieren zwar nicht und werden warm, doch außen sind die Brötchen extrem hart, während das Innere noch pappig ist.

  • Auch Esskastanien sind nicht mikrowellengeeignet, denn aufgrund der harten Schalen kann sich ein erheblicher Druck aufbauen, was die Kapselfrüchte bei einem längeren Aufenthalt im Mikrowellenofen zum Explodieren bringt.

  • Pizza lässt sich mühelos in der Mikrowelle erwärmen, doch der Pizzaboden ist zumeist alles andere als knusprig und der Pizzabelag zu trocken.

Welches Geschirr ist mikrowellentauglich?

Herkömmliches Plastikgeschirr gehört nicht in die Mikrowelle, denn durch das Erhitzen lösen sich Weichmacher, die auf die Nahrungsmittel übergehen können. Speisen sollten in flachen Gefäßen aus Porzellan oder Glas erwärmt werden, sofern das Geschirr keine Metallverzierungen aufweist.

Auch Teller mit Goldrand oder auch Alufolie gehören auf gar keinen Fall in die Mikrowelle. Ebenso Besteck darf man nicht darin vergessen.

Das Kochgeschirr lässt sich mit einer Abdeckhaube, einem losen Deckel oder temperaturbeständiger, mikrowellengeeigneter Folie abdecken. Noch besser ist spezielles Mikrowellengeschirr aus Kunststoff oder Keramik, das eine hohe Durchlässigkeit garantiert und als mikrowellentauglich gekennzeichnet ist.

Gefahr für die Gesundheit?

Generell geht von Mikrowellengeräten keine Gesundheitsgefahr aus. Bei sachgemäßer Nutzung dringen keine elektromagnetischen Wellen nach außen. Auch eine eventuelle Leckstrahlung hat keine negativen Auswirkungen, da sie weit unterhalb der Grenzwerte liegt und nicht radioaktiv wird.

Die Inhaltsstoffe von Nahrungsmitteln werden durch das schnelle Garverfahren nicht verändert. Im Gegenteil, durch die sehr kurzen Garzeiten und die geringe Wasserzufuhr bleiben mehr Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine erhalten, als beim Zubereiten im Kochtopf.