Tomaten gegen Fast Food - Auch in Spanien steigt die Zahl der Herz-Kreislauf-Kranken

Gesunde Bürger am Mittelmeer? Auch in Spanien wird viel Fast Food verzehrt

Von Jutta Baur
18. Januar 2011

Die Mittelmeerküche galt bisher als Inbegriff gesunder Ernährung. Frische Zutaten aus regionalem Anbau, gesunde Öle, viel Fisch, Gemüse und schonende Zubereitung, dazu noch der mediterrane, lockere Lebensstil waren geradezu die Garantie für ein gesundes Herz-Kreislauf-System und ein langes Leben. Dieses Bild hat sich seit einiger Zeit drastisch gewandelt.

Auch am Mittelmeer ist das Erkrankungsrisiko sehr hoch

Ein Team um Ricardo Gomez-Huelgas hat bewiesen, dass das Risiko an einem Kreislaufleiden zu erkranken in Spanien genauso hoch ist, wie in den Vereinigten Staaten. Die Mär vom gesunden Mittelmehranwohner hat sich erledigt. Bei der Studie untersuchte man 2.270 Probanden im südspanischen Malaga.

Das Ergebnis: Die Mehrheit der Teilnehmer war übergewichtig, viele bewegten sich zu wenig und ihr Cholesterinspiegel war zu hoch. Alles in allem Gefahren um an Zivilisationskrankheiten zu sterben. "Besonders hoch war dabei das Risiko für Menschen mit einem niedrigen Bildungsniveau", erzählten die Wissenschaftler in der Zeitschrift "International Journal of Clinical Practice".

Mögliche Ursachen

Die mangelnde Bewegung durch veränderte Arbeitsstrukturen mag ein Grund für die Zuname von Diabetes und Co. sein.

Darüber hinaus änderten sich vor allem die Essgewohnheiten. Burger und Cola haben seit längerem in den Mittelmeerländern ein festes Standbein. Und da es häufig schnell gehen muss, ist der Verzehr solcher Lebensmittel in den letzten Jahren stetig gestiegen.