Containern - Angeklagte sprengen Gerichtsverhandlung

Von Dörte Rösler
7. Juni 2013

Wie nah sinnvoller Protest und selbstverliebte Posse beieinander liegen können, zeigt ein Prozess in Aachen. Angeklagt sind zwei junge Leute, die hinter einem Supermarkt die Müllbehälter geplündert hatten.

"Containern" nennt man dies in der einschlägigen Szene, und auch die Betreiber der Supermarktketten verwenden diesen Ausdruck mittlerweile ganz selbstverständlich. Im Gegensatz zu Nachbarn, die bei nächtlichem Lärm gern die Polizei rufen, halten sich die Unternehmen jedoch bei Anzeigen zurück.

Angesichts des Wirbels, den die beiden Täter und ihre Begleiter vor Gericht verursachten, ist dies verständlich. Bereits im Januar hatte das Amtsgericht Düren die beiden zu 700 und 300 Euro Geldstrafe verurteilt. Gegen dieses Urteil legten sie Berufung ein, die nun in Aachen verhandelt wurde. Und auch diesen Prozess sprengten sie mit gezielten Provokationen. Bereits nach wenigen Stunden brach der Richter deshalb die Verhandlung ab. Wie es weitergeht, klärt das Oberlandesgericht Köln.