Verbraucher bekommen in Deutschland mehr für ihr Geld

In einem EU-Preisvergleich für das Jahr 2014 liegt Deutschland nur knapp über dem Durchschnitt

Von Ingo Krüger
23. Juni 2015

Verbraucher können sich in Deutschland über relativ niedrige Preise freuen. In einem EU-Vergleich für das Jahr 2014 liegt Deutschland nur knapp über dem Durchschnitt. Am günstigsten lässt es sich in Bulgarien leben, am teuersten in Dänemark. Noch mehr müssen die Kunden jedoch in der Schweiz und in Norwegen ausgeben.

Deutschland im Vergleich

Die Verbraucher bezahlen in Bulgarien für den Kauf eines repräsentativen Warenkorbs nicht einmal halb so viel (48 Prozent) wie in der EU insgesamt. Recht günstig sind auch die Nachbarländer

In Deutschland liegt der Wert bei 101,5 Prozent. Verglichen mit

  • der Schweiz (154 Prozent) und
  • Norwegen (148 Prozent)

recht wenig. Außer in Polen und Tschechien kosten Waren und Dienstleistungen in allen Nachbarländern Deutschlands mehr als hier. 2009 lag Deutschland noch um sieben Prozent über dem Durchschnittswert.

Alkoholische Getränken und Tabakwaren

Besonders groß fallen die Preisunterschiede in Europa bei alkoholischen Getränken und Tabakwaren aus. Die Spanne erstreckt sich

  • von 58 Prozent des EU-Durchschnitts in Bulgarien bis
  • 170 Prozent in Irland.

Dies liegt vor allem an der unterschiedlichen Besteuerung dieser Produkte. Im Nicht-EU-Land Norwegen fällt die Differenz sogar noch größer aus: Dort liegt das Preisniveau für Alkohol und Tabak bei 239 Prozent des EU-Schnitts.

Ausgaben Unter und über dem Durchschnitt

Verhältnismäßig teuer sind in Deutschland Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke. Ihre Preise betragen neun Prozentpunkte mehr als der EU-weite Durchschnitt. Für Bekleidung müssen Verbraucher ein Prozent mehr bezahlen. Unter dem Durchschnitt liegen dagegen die Ausgaben für

  • Hotels und Restaurants (minus drei Prozent),
  • Autos (minus vier Prozent),
  • Unterhaltungselektronik (minus fünf Prozent) sowie
  • Alkohol und Tabak (minus elf Prozent).