"Regionalfenster" für Lebensmittel - was bringt die neue Kennzeichnung?

Von Dörte Rösler
21. Januar 2014

Verbraucher sollen künftig die Herkunft von Lebensmitteln schneller erkennen können. Das "Regionalfenster" auf der Verpackung soll auf einen Blick zeigen, wo das Produkt herkommt. Aber welche Daten liefert das Logo - und kann es Schwindeleien wirklich stoppen?

Regionale Lebensmittel sind sehr beliebt

Lebensmittel aus der Region sind bei Verbrauchern beliebt. Angesichts einer schwer überschaubaren Vielfalt an Produkten entscheidet sich der Konsument gern für Vertrautes - und das haben in der Vergangenheit manche Hersteller ausgenutzt. Sie warben mit regionaler Herkunft, ohne diese tatsächlich nachzuweisen.

Mit dem "Regionalfenster" soll sich das ändern. Um als regionales Produkt zu gelten, muss die Hauptzutat eines Lebensmittels zu 100 Prozent aus der genannten Gegend stammen. Sind mehrere Zutaten enthalten, zeigt das Info-Feld den prozentualen Anteil der regionalen Rohstoffe. Auf einer Packung Butter könnte also stehen: Milch zu 100 Prozent aus Schleswig-Holstein, abgepackt in 24643 Struvenhütten.

Testlauf bereits gestartet

Ein Testlauf in ausgewählten Läden soll in den nächsten Wochen zeigen, wie das neue Siegel angenommen wird. Wann und in welchem Umfang die Lebensmittel-Händler einsteigen, ist unterschiedlich. Lidl vertreibt in Bayern bereits Milch, Wurst und Fleisch mit "Regionalfenster". Edeka will die eigene Regionalmarke in den kommenden Wochen aufrüsten - etwa für Obst und Gemüse, Säfte und Suppen.

Hersteller und Händler erhoffen sich durch das Logo eine Umsatzsteigerung bei regionalen Produkten. Verbraucherschützer monieren allerdings eine zu lasche Kontrolle. So ist die Deklaration für Hersteller freiwillig, und es gibt keine klaren Gesetze, welche Produkte mit Regionalkennzeichnung verkauft werden dürfen.