Merkmale und Rezeptideen bekannter Trockenkuchen (ungefüllte Kuchen)

Trockenkuchen sind zwar nicht so saftig wie Obstkuchen, aber vielleicht auch gerade deshalb so beliebt. Man kann sie vielseitig variieren und auch mit Sahne, Vanillesoße oder einer Kugel Vanilleeis "aufpeppen".

Maria Perez
Von Maria Perez

Doch eigentlich müssen Trockenkuchen nicht aufgepeppt werden. Besonders bei Kindern sind Kuchen wie der Marmorkuchen oder der Gugelhupf besonders beliebt.

Für einen Kindergeburtstag kann man einen in der Kastenform gebackenen Marmorkuchen beispielsweise so auseinanderschneiden, dass ein Zug mit Lokomotive und Waggon entsteht. Dieser muss dann nur noch mit Rädern (runden Keksen) und einem Schornstein (längliches Röllchenkeks) verziert werden und fertig ist der perfekte Kinderkuchen. Derart vielseitig kann ein Obstkuchen gar nicht sein.

Idealer Kuchen für Backneulinge

Trockenkuchen haben zudem den Vorteil, dass man meist keine Unmengen an Zutaten benötigt und das Backen auch Anfängern gelingt. Gerade wenn ein Hefeteig jedoch die Basis des Kuchens bildet, so ist etwas Zeit und Geduld gefragt, damit der Kuchen auch schön locker wird.

Im Folgenden erfahren Sie mehr über beliebte Trockenkuchen wie den bereits erwähnten Marmorkuchen und den Gugelhupf sowie auch über den italienischen Panettone, den Mohnkuchen und den Hefezopf.

Der Gugelhupf

Umgangssprachlich bezeichnet man jeden trockenen Rührkuchen, der in einer Gugelhupfform gebacken wurde, als Gugelhupf. Doch der Klassiker unter den Trockenkuchen wird eigentlich auf Basis eines Hefeteiges zubereitet.

"Gugel" bedeutet so viel wie "Kapuze". Dies beschreibt die Form des klassischen Gugelhupfs schon ganz gut. Heutzutage gibt es Gugelhupfformen in verschiedenen Größen zu kaufen, doch früher wurde der Gugelhupf vermutlich in einem Kessel gebacken. Die Gugelhupfform bewirkt, dass der Teig überall gleichmäßig gebacken wird.

Natürlich kann man jede Art von Rührkuchen in einer Gugelhupfform backen. Daher werden umgangssprachlich auch normale Rührkuchen als Gugelhupf bezeichnet, wenn sie in einer Gugelhupfform gebacken wurden.

Regional wird Gugelhupf sowieso unterschiedlich genannt. Hier sind Bezeichnungen wie Rodonkuchen, Bund- oder Napfkuchen üblicher.

Zutaten

Für einen klassischen Gugelhupf benötigt man:

Zubereitung

Die Sahne sollte lauwarm sein, damit der Hefeteig nach dem Kneten schön aufgeht. Sobald alle Zutaten miteinander verknetet sind, muss der Teig so lange gehen, bis er sich deutlich vergrößert hat. Zuvor jedoch füllt man ihn in die Gugelhupfform. Nach der Backzeit lässt man den Gugelhupf auskühlen und bestäubt ihn dann vor dem Servieren mit Puderzucker.

Der Gugelhupf ist einer der ältesten Kuchen und schon seit mehreren tausend Jahren bekannt. Nicht nur in Deutschland kennt man diesen Trockenkuchenklassiker, sondern auch in Ländern wie den USA, in Polen, Frankreich, der Schweiz oder Österreich.

  • Hälfte eines frisch gebackenen Sandkuchens auf weißem Hintergrund

    © Rafa Irusta - www.fotolia.de

  • Frau in der Küche beim Kuchenbacken

    © anna - www.fotolia.de

  • Kuchenteilchen mit frischen Früchten und Zuckerguss auf weißem Hintergrund

    © Anna Khomulo - www.fotolia.de

Der Hefezopf

Je nachdem, aus wie vielen Strängen der Hefezopf geflochten wird, sieht er immer wieder unterschiedlich aus. Was jedoch gleich bleibt, sind die Zutaten.

Zutaten

Für einen Hefezopf benötigt man einen Hefeteig. Damit der Hefeteig nach dem Kneten schön aufgeht und nach dem Backen locker wird, sollte man die Zutaten dafür schon einige Zeit vorher aus dem Kühlschrank holen oder sie kurz erwärmen, damit sie Raumtemperatur haben.

Für einen Hefezopf benötigt man:

  • Mehl
  • Hefe
  • Milch
  • Butter
  • Zucker
  • andere Zutaten zum Verfeinern nach Wahl (etwa: Rosinen, Mandelsplitter, gehackte Feigen, ...)
  • Eigelb zum Bestreichen vor dem Backen

Zubereitung

Diese Zutaten (mit Ausnahme des Eigelbs) müssen dann mehrere Minuten lang mit den Händen, einem Rührgerät oder mit der Küchenmaschine kräftig geknetet werden.

Frische Heefe oder Trockenhefe?

Sofern man für die Zubereitung frische Hefe verwendet, muss man diese vor der weiteren Zubereitung in warmer Milch auflösen und einen sogenannten Vorteig herstellen. Bei Trockenhefe entfällt dieser Vorgang, dafür wird der Hefezopf nicht ganz so locker.

Nach dem Kneten deckt man den Teig ab und lässt ihn mindestens eine Stunde an einem warmen Ort (z.B. im lauwarmen Backofen oder auf der Heizung) gehen. Man knetet den Teig anschließend noch einmal und teilt ihn in so viele Teile, wie man Stränge flechten möchte. Zum Schluss legt man die geflochtenen Enden übereinander, sodass ein runder Kranz entsteht.

Heutzutage gibt es auch spezielle Backformen, mit denen man sich das Flechten ersparen kann. Trotzdem erkennt man den Unterschied zwischen einem selbst geflochtenen Hefezopf und einem Zopf, der in der Backform gebacken wurde.

In jedem Fall wird der Hefezopf vor dem Backen noch mit Eigelb bestrichen und mit grobem Zucker verfeinert. Das klassische Hefezopfrezept kann man ganz nach Belieben verfeinern. Sehr gut passen beispielsweise Rosinen dazu.

Der Zopf kann aber auch mit Marzipan oder Nüssen gefüllt werden. Wer keine Eier oder Weizenmehl verträgt, findet auch alternative Rezepte.

Besonders zu Ostern sind die Hefezöpfe sehr beliebt. Beim Osterfrühstück wird der Zopf in Scheiben geschnitten und mit Butter bestrichen.

Der Marmorkuchen (Rührkuchen)

Der Marmorkuchen hat eine hell-dunkle Marmorierung, die ihm seinen Namen gibt. Marmorkuchen gehört zu den beliebtesten und bekanntesten Trockenkuchen. Besonders bei Kindern ist der Marmorkuchen äußerst beliebt.

Damit ein Marmormuster entstehen kann, müssen ein heller und ein dunkler Teig mit einer Gabel ineinander gerührt werden. Anschließend wird der Marmorkuchen in einer Kastenform, in einer Gugelhupfform oder auch in einer Springform gebacken. Vor dem Servieren bestreut man ihn noch mit Puderzucker oder überzieht ihn mit Schokoladenglasur.

Zutaten

Für die Zubereitung eines Marmorkuchens benötigt man:

Zubereitung

Bis auf das Kakaopulver verrührt man die Zutaten miteinander. Zwei Drittel dieses hellen Teiges bleiben so und werden in die Kuchenform gefüllt.

Das eine Drittel wird mit Kakaopulver und etwas Milch verrührt, sodass daraus der dunkle Teig entsteht. Auch diesen füllt man anschließend in die Kuchenform.

Für das typische Marmorkuchenmuster zieht man vor dem Backen eine Gabel spiralförmig durch die beiden Teigschichten, ohne diese jedoch miteinander zu vermischen. Es soll also kein hellbrauner Teig entstehen, sondern nur die beiden Teigschichten in der Kuchenform verteilt werden.

Zusätzliches Aprikotieren

Wer einen besonders saftigen Marmorkuchen möchte, kann diesen nach dem Backen aprikotieren. Dazu kocht man Aprikosenmarmelade und Wasser ein und bestreicht damit den erkalteten Marmorkuchen. Darauf verteilt man dann Schokoladenkuvertüre.

Zebrakuchen-Variante

Besonders bei Kindern ist eine Variante des Marmorkuchens beliebt, die sich "Zebrakuchen" nennt. Das Prinzip ist ähnlich wie beim klassischen Marmorkuchen:

Es werden ein heller und ein dunkler Teig benötigt, wobei man bei der Zubereitung Öl statt Butter verwendet, damit der Teig flüssiger wird. Die relativ flüssige Konsistenz ist nämlich wichtig, damit das Zebramuster gelingt.

Dazu nimmt man immer abwechselnd einen Löffel hellen und einen Löffel dunklen Teig und gibt diesen genau in die Mitte einer Springform. Dadurch, dass man den Teig immer wieder auf die gleiche Stelle gibt, verläuft dieser schichtweise und ein schönes Zebramuster entsteht.

Unterschied zum klassischen Marmorkuchen ist aber, dass man den Teig hier in zwei gleiche Hälften teilt, damit auch der dunkle Teig bis zum Schluss reicht. Ist der Teig in der Springform verteilt, so stellt man diese vorsichtig in den Backofen, damit sich die beiden Teigarten nicht noch zum Schluss vermischen.

Basis für einen Obstkuchen

Marmorkuchen kann aber auch die Basis eines Obstkuchens sein. Dazu backt man den Kuchen in einer Springform und bereitet währenddessen eine Quarkcreme oder einen Vanillepudding zu. Diese Creme bzw. dieser Pudding werden dann auf dem erkalteten Marmorkuchen verteilt und mit Obst belegt. Zum Schluss kommt noch ein Tortenguss in beliebiger Geschmacksrichtung darauf.

Der Mohnkuchen

Mohnkuchen ist ein Trockenkuchen mit Mohnsamen. Verschiedenartige Kuchenteige eignen sich dazu, einen Mohnkuchen zu backen.

Mohnsamen gibt es in jedem größeren Supermarkt zu kaufen. Diese sind natürlich eine wichtige Zutat, wenn man einen Mohnkuchen backen möchte. Isst man hin und wieder Mohnkuchen, so ist dieser nicht gesundheitsbedenklich.

Zu viel Mohn hingegen sollte man nicht konsumieren, da dieser Morphin, eine Droge, enthält. Isst man Mohnkuchen und muss bei einer Polizeikontrolle einen Drogentest machen, so könnte dieser durchaus positiv ausfallen.

Zubereitung

Trotzdem sollte diese Tatsache den Mohnkuchen nicht schlecht machen. Schließlich kann Mohn vielseitig verwendet und dem Kuchen einen besonderen Geschmack verleihen.

Mohnkuchen kann man sowohl aus Hefe- als auch aus Rühr- oder Biskuitteig zubereiten. Je nachdem, welche Art von Kuchen man backen möchte, verwendet man die Mohnsamen direkt oder verarbeitet sie zu einer Mohnmasse.

So kann man beispielsweise einen normalen Rührteig zubereiten, diesen halbieren und die eine Hälfte mit Mohn vermischen. Ähnlich wie ein Marmorkuchen werden die beiden Teigsorten dann in eine Kastenform gefüllt.

Mohnmasse selbst zubereiten

Mohnmasse hingegen gibt es fertig im Supermarkt zu kaufen oder kann auch mit wenigen Mitteln selbst zubereitet werden. Man benötigt dazu gemahlenen Mohn, den man mit Zucker und Milch in einem Kochtopf aufkocht. Schließlich werden noch Eier oder Weizengrieß hinzugefügt, damit der Mohn zu einer streichfähigen Masse wird.

Ganz nach Belieben kann man auch noch klein geschnittene Trockenfrüchte hinzufügen. Diese Mohnmasse kann man dann beispielsweise auf Biskuit oder Hefeteig streichen. Anschließend kann man den Kuchen dann aufrollen oder sofort backen.

Mohnkuchen backen - Zutaten und Zubereitung

Ein recht einfacher Mohnkuchen gelingt beispielsweise aus:

  • Margarine
  • Mehl
  • Eiern
  • Vanillepuddingpulver
  • Zucker
  • Backpulver

Die Zutaten werden miteinander verrührt und der Teig zur Hälfte in eine Kuchenform gefüllt. Darauf kommt eine Mohnfüllung. Dafür rührt man Milch, Zucker und das Pulver für eine Vanillesoße glatt.

Bevor die Masse in einen Kochtopf gefüllt wird, kommt der Mohn dazu. Die Masse muss nun aufkochen. Sobald sie erkaltet ist, rührt man ein Ei darunter und gibt die Mohnmasse dann auf den Kuchenteig in der Backform. Darauf kommt dann der zur Seite gestellte restliche Teig.

Vor dem Servieren bestreut man den Mohnkuchen mit Puderzucker.

Der Panettone

Panettone ist ein italienischer Trockenkuchen und wird hier besonders zu Weihnachten und Ostern gegessen. Panettone wird aus einem Hefeteig hergestellt, der mit Rosinen und kandierten Früchten verfeinert wird.

Traditionelle Herstellung

Die traditionelle Herstellung eines Panettone ist sehr langwierig, weshalb die Industrie viele Zutaten ersetzt und die Backweise vereinfacht hat. Teilweise leidet dann jedoch der Geschmack darunter.

Ursprünglich wurde dieser zylindrische italienische Kuchen von einem italienischen Bäcker namens Antonio erfunden. "Pane" nennen die Italiener ihr Brot, und daher bekam dieser Kuchen den Namen "Pane di Tonio" - das Brot von Tonio.

Originaler Panettone kann durchaus zwanzig Zentimeter hoch sein und unterscheidet sich schon alleine bezüglich des Aussehens von anderen Trockenkuchen. Hauptzutaten sind Wasser, Mehl, Butter, Weizensauerteig, Eier sowie Rosinen, Zitronat und Orangeat. Ein Fünftel des Gesamtgewichtes dieses Kuchens muss aus Zitronat und Orangeat bestehen.

Mehrere Tage lang wird bei der klassischen Herstellung ein Weizensauerteig angesetzt. Dies führt dazu, dass der Panettone besonders locker wird. Industriell hergestellte Panettone enthalten Hefe.

Die Italiener schneiden ihren Panettone in große dünne Scheiben und essen diesen Kuchen zu süßem Wein oder bestreichen ihn mit einer Mascarponecreme.

Backrezept für die heimische Küche

Wer keinen italienischen Supermarkt in der Nähe hat, kann seinen persönlichen Panettone auch selbst backen.

Zutaten

Dazu benötigt man:

Zubereitung

Milch und Butter müssen sehr weich sein. Kommt beides aus dem Kühlschrank, so sollte man es kurz in einem Topf erwärmen. Währenddessen gibt man das gesiebte Mehl in eine große Rührschüssel, vermischt es mit Salz und Zucker und drückt eine Vertiefung hinein.

Hier kommt die frische Hefe hinein, die dann mit ein wenig von dem zuvor erwärmten Milchgemisch verrührt wird. Sobald die Hefe aufgelöst ist, gibt man die restliche Milch sowie die frisch geriebene Schale der Orange dazu und verrührt alles gut.

Während der Teig dann gehen muss, würfelt man die Schokolade und legt sie in den Gefrierschrank. Hat man keine spezielle Panettone-Backform, so kann man auch eine andere große Backform verwenden.

Sobald der Hefeteig sein Volumen deutlich vergrößert hat, rührt man ihn nochmals durch und gibt die Pistazien, das Orangeat und die gefrorene Schokolade dazu. Ehe der Kuchen gebacken wird, wird der Teig in die Form gefüllt und muss dann abgedeckt nochmals gehen.

Nach (!) dem Backen bestreicht man den Panettone mit einer Mischung aus Eigelb und Wasser. Serviert wird der selbst gebackene italienische Trockenkuchen mit Puderzucker.