Tipps für einen (kinder)sicheren Grillspaß und ein gesundes Grillen

Grillpartys gehören zum Sommer dazu. Jährlich hört man immer wieder von Pannen oder auch schweren Unfällen. Damit alles glattläuft, gilt es, einiges zu beachten.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Sicherheitsaspekte

Mit den ersten Sonnenstrahlen kommt die Lust, den Grill aus der Garage zu holen. Grillen gehört zu den Lieblingsbeschäftigungen der Deutschen im Sommer. Leider unterschätzen viele Menschen oftmals die Gefahren des brennenden Feuers und somit sind Unfälle und Verbrennungen keine Seltenheit. Mit Beachtung der richtigen Sicherheitstipps sollte nichts schieflaufen.

Die Gestaltung der Grillumgebung

Auch Kinder freuen sich auf das rauchige Aroma von leckeren Würstchen, Gemüsespießen und Steaks. Leider birgt das Grillvergnügen mit Kindern vielfältige Gefahren und es gilt einiges zu beachten.

Kinder können Gefahren nur schwer einschätzen; Eltern sollten deshalb die Grillumgebung sicher gestalten. Überaus gefährlich sind flüssige Grillanzünder wie Benzin oder Spiritus. Es kann zu plötzlichen Verpuffungen kommen.

Halten sich Kinder in Grillnähe auf, können die Stichflammen übergreifen und schwere Brandverletzungen verursachen. Spiritus schlägt sogar meterhohe Flammen, das Feuer kann nur schwer unter Kontrolle gebracht werden.

Ebenso gefährlich ist es, wenn Kinder flüssige Grillanzünder trinken. Gelangen Spiritus oder Lampenöl in die Lungen, drohen schwere Gesundheitsschäden. Viele dieser Trink-Unfälle enden tödlich oder mit schlimmen Verätzungen.

Wer mit Kindern grillt, sollte auf flüssige Grillanzünder verzichten und stattdessen Zündwürfel, Holzkohle oder Grillpaste verwenden. Sämtliche Anzündhilfen gehören nicht in Kinderhände und müssen unter Verschluss gehalten werden, vorzugsweise mit Extra-Kennzeichnung.

Stabiler Grill und abgegrenzte Grillstelle

Ein wackeliger Grill hat auf der Terrasse oder dem Balkon nichts zu suchen. Der Grill muss standfest sein und aus robusten Materialien bestehen.

Die Grillstelle sollte zudem gut abgegrenzt werden. Leicht brennbare Stoffe wie Grillanzünder, Sitzpolster oder Matten dürfen sich nicht in der Nähe befinden. Mit großen Steinen lässt sich bequem eine Grillstelle schaffen, die für Kinder leicht erkennbar ist.

Kinder lieben es, wie die Großen am Grill zu stehen und leckere Köstlichkeiten zu zaubern. Verbote führen auf Dauer nicht weiter, besser ist das langsame Heranführen an Grill und Grillequipment. Ohne Begleitung sollten kleine Grillfreunde niemals in die Nähe des Grills kommen, da schon ein kleiner Ausrutscher zu bösen Verbrennungen und anderen Verletzungen führen kann.

Wenn Eltern ihren Kindern erklären, wie gefährlich glühend heißes Feuer ist und wie man sich schützt, fühlen sich die Kleinen ernst genommen und eifern den Großen nach. Erwachsene müssen natürlich immer ein gutes Vorbild sein.

Wichtig: Kinder sollten grundsätzlich Grillhandschuhe tragen; alle Grillgäste halten nach Möglichkeit einen Abstand von mindestens drei Metern zur Grillstelle.

Spezielles Grillzubehör für Kinder

Inzwischen stellen renommierte Grillanbieter kindersichere Grillgeräte und spezielles Grillzubehör für kleine Grillfans her. Kippsichere Kugelgrills, Elektrogrills und Gartenküchen mit Feuerkorb und hitzebeständiger Außenschale reduzieren das Verletzungsrisiko.

Feuerschalen sichern glühende Holzkohle, auch wenn der Grill umkippen sollte. Abstandshalter, die am Grill befestigt werden, verhindern, dass Kids die Grillschale berühren können. Kunterbunte Grillschürzen für Kinder sind schwer entflammbar und sicherer als Kleidung mit Kunstfasern.

Lange Teleskopspieße für Grillgut eignen sich perfekt, um nicht in die Nähe der Feuerstelle zu geraten. Weniger gefährlich als flüssige Grillanzünder oder Zündwürfel sind Startpads- oder briketts.

Zum Feuermachen sollten Eltern nur Feuerzeuge mit Kindersicherung benutzen oder lange Grillstreichhölzer. Mit einem standfesten Grill, dem richtigen Grillzubehör und guter Vorbereitung können auch die Kleinen ins Grillvergnügen starten und den Sommer in vollen Züge genießen.

Gesundheitliche Aspekte

Achtung, Salmonellen!

Neben den genannten Sicherheitsmaßnahmen ist für einen gelungenen Grillabend zudem wichtig, das Fleisch richtig zu bewahren und zuzubereiten, damit es nicht zur Bildung von Salmonellen kommt.

Nach dem Kauf von Fleisch oder Fisch ist es wichtig, dieses permanent kühl zu halten, sodass es frisch bleibt. Bei sommerlichen Temperaturen kann es viel schneller verderben.

Tiefgekühlte Ware muss vor dem Grilen im Kühlschrank aufgetaut werden und darf danach auch nicht wieder eingefroren werden. Generell wird empfohlen, nur so viel Fleisch zu kaufen, wie man am selben Tag auch verwerten kann.

Krebsgefahr

Grillfleisch schmeckt eben nach Grillen, nach Holzkohle, nach erdigem Rauch und gerade das gilt als krebsgefährdend. Verantwortlich wird dafür die Substanz Benspyren gemacht, die entsteht, wenn der Saft vom Fleisch auf die glühende Holzkohle tropft.

Rauch steigt auf, umnebelt das leckere Grillgut und befördert so den giftigen Stoff. Am besten ist, Sie legen das Grillfleisch auf eine Alufolie, die eine direkte Berührung mit dem Rauch verhindert. Achten Sie darauf, dass die Alufolie nicht reißt. Besser eine doppelte Lage.

Neben dem Rauch sind jedoch auch andere Stoffe gesundheitsgefährdend. Für eine längere Haltbarkeit des Fleisches sorgt mitunter Nitritpökelsalz; wird gepökelte Ware erhitzt, kann es zur Entstehung von Nitrosaminen kommen, weil die Eiweißsstoffe mit dem Nitrit reagieren. Gepökeltes Fleisch hat also auf dem Grill nichts verloren. Krebserregend können zudem so genannte heterozyklische aromatische Amine (HAA), die bei einem scharfen Anbraten von rotem Fleisch entstehen; auch darauf sollte somit verzichtet werden.

Viele Grillfans löschen das Fleisch gerne mit Bier ab, doch auch hierbei kann es zur Freisetzung krebserregender Stoffe kommen; die Rede ist dabei von den so genannten polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK). Ein weiterer Grund, um auf das Ablöschen mit Bier zu verzichten: es hat nicht genug Zeit, einzuwirken und hat somit sowieso keinen Effekt auf den Geschmack des Fleisches.

Hoher Fettgehalt

Ein anderer gesundheitlicher Aspekt ist der hohe Fettgehalt des Grillfleisches, besonders der Würste - bis zu 30 Prozent. Greifen Sie lieber zu fettreduzierter Ware; die hält der Markt mittlerweile auch bereit. Aber ebenso mageres Rindfleisch ist empfehlenswert, zum Beispiel Rinderfilet oder Fleisch aus der Oberschale.

Auch Geflügel eignet sich auf der Grillfläche zum Brutzeln. Etwas ganz Besonderes und ein Genuss ohne Reue ist Wildfleisch - Rehsteak oder Wildschweinwürstchen.

Ohnehin sollte man wie bei der üblichen Tafel auch nicht zuviel Fleisch auftischen. Auf dem heißen Rost kann man leicht Gemüse und Kräuter als gesunde und knackige Beilagen garen - dazu ein gartenfrischer Salat.

Lassen Sie mageres Fleisch nicht zu lange über dem Feuer, sonst trocknet es aus und wird zäh. Den Grill richtig auf Touren bringen, dann das fettarme Fleisch nur kurz der Hitze aussetzen. Schon fertig! Verwenden Sie einen Holzkohlengrill, dann dauert das Vorglühen zwischen 30 und 60 Minuten - bis die Holzkohle weiß geworden ist.

Klar, der überzeugte Grillfreund schwört auf Holzkohle als Energiezufuhr. Gas- und Elektrogrills haben den Vorteil, dass sich die Hitze exakt regulieren lässt und es entsteht nicht der gesundheitsgefährdende Rauch. Die neueste Technik bei Holzkohlegrills vermeidet die Rauchentwicklung, indem der Glutbehälter seitlich angebracht ist und der Fleischsaft in eine Auffangschale tropft.

Die Kombination von fettigem Fleisch und kaltem Bier

Menschen, die zu einem gereizten Magen neigen, sollten besonders achtsam mit dem fettigem Saucen- bzw. Fleischkonsum beim Grillen sein. Schlimme Magenschmerzen und Sodbrennen sind häufig die Folge.

Das kühle Bier trägt, wird es nicht in einem gesunden Rahmen dazu getrunken, zu starken Beschwerden meistens bei. Daher ist beim Grillen das Fleisch und der Alkohol oft eine verhängnisvolle Kombination.

Auch mal zu Gemüse greifen

Um einer zu hohen Säureproduktion im Magen vorzubeugen, ist ein gesundes Verhältnis zwischen Fleisch, Alkohol und den Beilagen zu empfehlen. Neben Steaks, Lenden, Koteletts, Bratwürstchen und Spare Rips sind Fisch, Gemüsespieße und gemischte Salate eine sehr gute Alternative und Ergänzung. Sie fördern nicht nur eine bessere Verdauung, sondern bereichern das Essen durch einen würzigeren und ausgewogeneren Geschmack.

Gute Alternativen zu Fleisch sind

Auch Kohlrabi, Kartoffeln oder Möhren lassen sich grillen; sie sollten jedoch zuvor noch blanchiert werden.

Es gibt also sehr viele Möglichkeiten, das Essen hier abwechslungsreich zu gestalten. Anders als bei Fleisch, das an sich schon sehr fettig sein kann, lässt sich Gemüse hervorragend mit beispielsweise Sonnenblumen-, Sesam-, Oliven-, Walnuss-, Erdnussöl usw. beträufeln. Hier unterscheiden sich die Geschmäcker.

Am besten ausprobieren und experimentieren. Dadurch wird der Grillspaßfaktor erheblich größer.

  • Nahaufnahme Grillspieße

    © Jacek Chabraszewski - www.fotolia.de

  • Grill auf Wiese mit Fleisch, Spargel, Maiskolben

    © Walter Luger - www.fotolia.de

  • Nahaufnahme gegriller Fisch mit Kartoffeln

    © Hannes Eichinger - www.fotolia.de

  • Nahaufnahme gegrilltes Steak neben Kartoffeln und Gemüse

    © mark huls - www.fotolia.de

Fettige Saucen durch gesunde Dips ersetzen

Es muss nicht immer Mayonnaise sein, auch andere leichte Dips sind ideal geeignet für einen ausgelassenen Grillabend: Joghurt-, Quark-, oder auch Avocado-Dips dienen als ideale Alternative zu fettigen Saucen. Hier lassen sich wunderbare Gewürze zum Einsatz bringen, die den Genuss steigern und die Verdauung enorm verbessern.

Die Gewürze unterscheiden sich hier nicht nur in ihren Geschmacksrichtungen, sondern auch in ihrer Wirkung. Zum Beispiel Curry, er beugt einem gereizten Magen und Blähungen sowie einem unangenehmen Völlegefühl vor. Der im Curry enthaltene Curcuma, ist für diese wohltuende Wirkweise verantwortlich.

Sonst noch zu beachten

Abschließend sollte auf Folgendes geachtet werden, um die Leber und den Körper zu schonen:

  • Trinken sie nicht zu viel Alkohol an den heißen Sommertagen. Der Körper ist ohne hin durch den Flüssigkeitsentzug extrem beansprucht.
  • Essen sie möglichst fettarmes Fleisch und bereichern sie das Essen mit guten Beilagen.
  • Essen sie möglichst nichts Angebranntes.
  • Lassen sie das Fleisch und die Salate nicht vor dem Essen in der Sonne stehen, die Entstehung ungesunder Bakterien wird so verhindert.

Auch mit Asthma beschwerdefrei grillen

Grillwürstchen, Bauchspeck und Hähnchenspieße - was wäre der Sommer ohne diese Köstlichkeiten? Für Asthmatiker ist der Grillspaß jedoch oft getrübt, da der Rauch vom Grill Atemnot und Husten auslöst.

Wenn die Familie oder der Freundeskreis zusammen sitzt und grillt, möchte man sich ungern mit einer Portion Nudelsalat ins rauchfreie Abseits begeben. Als Gastgeber ist das erst recht unmöglich. Aber auch Asthma-Geplagte können Grillmeister sein, wenn sie einige Regeln beachten.

Elektrogrill und Gasgrill

Das Problem besteht in erster Linie bei Holzofengrills. Fett und Flüssigkeit aus Grillfleisch und Gemüse tropfen direkt in die heißen Kohlen - das sorgt für das typisch "rauchige" Aroma, im Ernstfall aber auch für Husten-Attacken, denn die Rauchentwicklung kann durchaus sehr stark sein.

Eine gute und schnelle Alternative, die noch dazu sehr nachbarfreundlich ist, bieten Gas- und Elektrogrillgeräte. Der Elektrogrill besitzt eine integrierte Wasserschale, die vor dem Grillen aufgefüllt wird und Tropfen jeder Art auffängt.

Auch der Gasgrill sorgt für schnellen und einfachen Grillspaß. Er funktioniert mit Butan oder Propangas. Die Flüssigkeit wird dabei meist von Lavasteinen oder speziellen Briketts aufgenommen und es gibt wenig Rauchentwicklung.

... oder doch Holzkohle?

Wer definitiv nicht auf das klassische Aroma des Holzkohlegrills verzichten möchte, kann jedoch auch hier auf eine Alternative zurückgreifen. Bei einem Vertikal-Holzkohlegrill kommt die Hitze aus einem seitlich angebrachtem Gitter, der sogenannten Glutbox.

Hier kann nichts tropfen und dampfen. Besonders oft findet man diese Ausführungen mit einer Stange für Rollbraten und Grillhähnchen.