Durch Fast Food und süße Limonaden immer mehr dicke Kinder in Entwicklungsländern

Von Nicole Freialdenhoven
29. Juni 2012

In Entwicklungsländern wie Indien und Brasilien hat der Konsum von gezuckerten Limonaden wie Cola, ungesunden Snacks und verarbeiteten Lebensmitteln in den letzten Jahren stark zusammen.

Dadurch gibt es in diesen Ländern auch immer mehr dicke Kinder, die Diabetes, Herz-Kreislauf-Probleme und Fettleibigkeit riskieren. Davor warnt eine Studie des britischen Soziologen David Stuckler von der Universität Cambridge, die nun im Fachjournal PLoS Medicine veröffentlicht wurde.

Die Schuld an dieser Entwicklung sieht Stuckler bei den großen Lebensmittelkonzernen der Welt wie Nestlé, Kraft und Pepsi. Dank neuer Freihandelsabkommen und der Liberalisierung der Wirtschaft in früher stark regulierten Märkten wie Vietnam, Indien oder China, konnten sie sich in Schwellenländern besonders stark ausbreiten und einheimische Unternehmen dabei verdrängen. Als Beispiel wird Mexiko angeführt, wo der Konsum von gesüßten Limonaden nach Abschluss eines Freihandelsabkommens mit den USA auf über 300 Liter pro Kopf anstieg - jährlich. In Venezuela, wo kein solches Abkommen besteht, blieb der Konsum dagegen trotz steigendem Wohlstand konstant.

Neben der Attraktion der Getränke und Lebensmittel selbst, ist es vor allem der "Lifestyle", den die großen Konzerne in diesen Ländern geschickt vermarkten und dabei häufig nationale Superstars zur Werbung anheuern. Um die drohende Übergewichtsepidemie zu bekämpfen, empfiehlt Stuckler den betroffenen Ländern, Steuern auf ungesunde Lebensmittel zu erheben.