Polnische Schüler sollen gesünder essen: Kein Fast Food mehr in der Schule

Polnische Regierung verabschiedet Gesetz gegen Fettleibigkeit

Von Nicole Freialdenhoven
27. Oktober 2014

Ab September 2015 sind Pommes und Schokoriegel in polnischen Schulen tabu: Das Parlament verabschiedete ein der letzten Woche mit großer Mehrheit ein Gesetz, das "Fettleibigkeit und Übergewicht unter Kindern und Jugendlichen" den Kampf ansagt. Etwa 17 Prozent aller Kinder in Polen gelten heute schon als fettleibig, stellte eine UNICEF-Studie im letzten Jahr fest.

Ein wichtiger Eckpunkt des neuen Gesetzes ist eine gesündere Kost in den Schulkantinen des Landes. Eine konkrete Liste mit zukünftig verbotenen Nahrungsmitten muss erst noch erarbeitet werden, jedoch zielt die Maßnahme vor allem auf Fast Food wie Hamburger ab, sowie auf süße Softdrinks und ungesunde Snacks wie Schokoriegel und Kartoffelchips.

Der Kampf gegen das Übergewicht

Auch Kiosken und Geschäften in direkter Nachbarschaft zu Schulen soll der Verkauf ungesunder Lebensmittel verboten werden. Denn wie alle anderen europäischen Länder kämpft auch Polen mit einer immer dicker werdenden Bevölkerung.

Einer Studie zufolge gelten 60 Prozent der polnischen Männer und 40 Prozent der Frauen als übergewichtig. Kritiker befürchten jedoch, dass das Gesetz zu einem blühenden Schwarzmarkt an Schulen führen wird, wenn Kinder mitgebrachte Süßigkeiten von zuhause untereinander verhökern.