Junkfood vor allem für Männer ungesund? Frauen und Männer verdauen vermutlich anders

Östrogene schützen im Tierversuch vor Langzeitfolgen ungesunder Ernährung

Von Cornelia Scherpe
24. Oktober 2014

Schon länger werden Stimmen laut, dass es bei Frauen und Männern mehr als diesen "kleinen Unterschied" gibt. Es zeigt sich immer wieder, dass der weibliche und der männliche Körper auf gleiche Dinge anders reagieren.

Als Grund stehen die Geschlechtshormone im Zentrum. Sie beeinflussen die Prozesse im Körper offenbar viel stärker als bisher angenommen. Dies trifft vermutlich auch bei der Ernährung zu. Zumindest in einem ersten Versuch mit Mäusen kommen die Forscher zu einem interessanten Schluss.

Diabetes-Neigung

Man hatte mit gesunden Mäusen beider Geschlechter gearbeitet. Die Tiere bekamen nun 16 Wochen lang eine sehr deftige Kost. Diese sollte übertragen auf den Menschen einer täglichen Ernährung mittels Junkfood entsprechen.

Nach diesen vier Monaten analysierte man den Gesundheitszustand der Tiere und stieß dabei auf erhebliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Während die Weibchen relativ gut mit der ungesunden Ernährung zurecht gekommen waren, zeigten die Männchen eine hohe Neigung zu Diabetes.

Schäden am Herzen

Gleichzeitig waren bei ihnen schon erste Schäden am Herzen messbar. Das Junkfood hatte bei ihnen also der Gesundheit schon stark geschädigt, während die Weibchen von all diesen Problemen verschont geblieben waren.

Die Forscher gehen davon aus, dass die Mäusedamen durch das Hormon Östrogen vor den Langzeitfolgen von Fett und Zucker geschützt wurden. Ob diese Ergebnisse auch auf den Menschen übertragen werden können, steht noch nicht fest. Die Forscher gehen jedoch davon aus.

Hormonverteilung

Von Natur aus haben sowohl Frauen als auch Männer Östrogene und Androgene im Körper. Frauen haben jedoch mehr Östrogene und Männer mehr Androgene. Die Vermutung, dass die weiblichen Hormone vor Ernährungssünden schützen, zeigten bereits Beobachtungen.

So neigen Frauen nach den Wechseljahren - wenn die Konzentration an Östrogenen stark gesunken ist - deutlich eher zu Fettleibigkeit als davor.