Norditalienische Stadt verbietet Kebabverkauf

Von Matthias Bossaller
9. August 2011

In der nordostitalienischen Stadt Cittadella darf kein Kebab mehr verkauft werden. Dieses Essen sei nicht Teil der italienischen Tradition und Identität, sagte Bürgermeister Massimo Bitonci von der populistischen Partei Lega Nord, die Einwanderung in Italien stoppen möchte. Zudem würde ein Verbot auch den Gesundheitsschutz unterstützen, da Kebab lange Zeit offen herumstehen würde.

Laut einer Verordnung des Stadtrates werden keine Lizenzen zum Kebabverkauf vergeben. In der Region Venetien leben rund 600.000 Immigranten aus dem türkischen und arabischen Raum, die erbost auf das Verkaufsverbot der Fleischspieße reagierten. Abdallah Khezraji von der Einwanderungs-Behörde kritisierte die Entscheidung und argumentierte mit einem einleuchtenden Vergleich: Kebab in Cittadella zu verbieten, sei das gleiche wie Pizza in Paris oder New York zu verbieten.