Junge in Psychiatrie "wie ein Tier im Käfig gehalten" und seit Jahren nicht draußen

Grausame Behandlung eines geisteskranken Jungen in einer Anstalt gelangt in die Medien

Von Matthias Bossaller
20. Januar 2011

Es sind Bilder wie aus einem abstoßenden Film, die das niederländische Fernsehen vor kurzem ausgestrahlt hat. Zu sehen ist ein 18-jähriger Junge, der über einen langen Riemen an der Wand festgebunden ist, eingepackt wie ein Pferd in seinem Geschirr.

Bei dem Jugendlichen handelt es sich um Brandon van Ingen, dessen Schicksal die holländische Öffentlichkeit empört. Brandon ist geisteskrank und seit Jahren nicht mehr aus seiner Einzelzelle in der Psychiatrie "'s Heeren Loo" herausgelassen worden.

Anstaltsleitung betont mangelnde Kapazitäten für bessere Behandlung

Die Medien berichten über diesen Fall, das Parlament hat eine Dringlichkeits-Debatte gefordert, die Mutter des Jungen klagte: "Mein Sohn wird seit drei Jahren wie ein Tier im Käfig gehalten."

Die Leitung der Anstalt aus dem 70 Kilometer von Amsterdam gelegenen Ermelo rechtfertige den Umgang mit mangelnden Kapazitäten der Anstalt, die eine bessere Behandlung des Patienten, der an einer seltenen psychischen Störung leide, nicht zulasse.

Brandon werde außerdem nur festgebunden, wenn er Kontakt zu anderen Menschen hat, erklärte ein Anstaltsarzt.