Finanzierungsplan für Psychiatrien in der Kritik - Regierung zeit Reaktion

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
17. März 2014

Kommt ein Patient in eine psychiatrische Klinik, steht ihm in der Regel ein unvorhersehbar langer Behandlungszeitraum bevor. Meist handelt es sich mindestens um ein paar Wochen und Monate. Um dies auch realisieren zu können, spielt auch die Finanzierung eine große Rolle.

Und genau diese musste sich während der letzten Zeit harter Kritiken stellen. Schuld daran ist ein neu geplantes Finanzierungssystem, welches den Namen "Pauschalierendes Entgeltsystem für Psychiatrie und Psychosomatik", kurz PEPP, trägt. Dies kann man mit der Fallpauschale vergleichen, welche beispielsweise im Bereich chirurgischer Eingriffe angewandt wird. Die Klinik erhält eine festgelegte Pauschale und demnach ist Streben nach einer schnellen Entlassung groß.

Kurz vor der Einführung - PEPP wird aufgeschoben

Das Finanzierungssystem, entwickelt vom Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (Inek), soll im kommenden Jahr eingeführt werden und wird bereits seit 2012 vom ehemaligen Gesundheitsminister Daniel Bahr kritisiert. Dieser befürchtet eine vorzeitige Entlassungen von Patienten mit schwerwiegenden psychischen Erkrankungen, die eigentlich einer längeren Behandlung bedürfen.

Diese Ansicht wird auch vom Nürnberger Selbsthilfeverein Pandora unterstützt, sodass gemeinsam eine Petition ins Leben gerufen wurde. Auf Alternativen zu PEPP hofft auch die Bundesärztekammer und forderte die Regierung zur entsprechenden Überdenkung auf. Die Diese Forderungen haben Wirkung gezeigt und dazu geführt, dass das Entgeltsystem vermutlich zunächst um zwei Jahre aufgeschoben wird.