Sterberate nach Lungenkrebsoperationen in spezialisierten Kliniken deutlich niedriger

Von Nicole Freialdenhoven
17. Mai 2013

Bei einer Lungenkrebserkrankung sind Bestrahlungen und operative Entfernungen der Tumore je nach Krankheitsbild die besten Therapiechancen.

Bei etwa 30 bis 40 Prozent der krebskranken Patienten werden mittlerweile Operationen durchgeführt, die größere Heilungschancen bieten als die klassische Chemotherapie. Dabei wird meistens der betroffene Lungenlappen entfernt, in schwereren Fällen auch der ganze Lungenflügel. Bis zu 80% der Patienten konnten durch die Operation vollständig von ihrem Lungenkrebs geheilt werden.

Fällt die Entscheidung für eine OP, sollten sich Patienten jedoch an spezialisierte Behandlungszentren wenden, in denen jährlich mehr als 100 Betroffene operiert werden: In diesen Kliniken liegt die Sterberate um fast 50 Prozent niedriger als in herkömmlichen Kliniken. Dies ergaben statistische Auswertungen des Bundesamtes für Statistik: Demnach starben in den spezialisierten Kliniken nur 3,2% der Patienten an den Operationsfolgen, während die Zahl bei Krankenhäusern mit weniger als 25 Operationen bei 5,8% lag. Bei Kliniken, die jährlich zwischen 25 und 50 Lungenkrebs-Operationen durchführen, lag die Sterberate bei 4,8%.

Dies liege jedoch nicht an den Fähigkeiten der einzelnen Chirurgen, betonten Experten, sondern vor allem daran, dass in den spezialisierten Kliniken hervorragend aufeinander eingespielte Teams arbeiten. Die Thoraxchirurgen arbeiten eng mit Anästhesieärzten, Endoskopen, Physiotherapeuten und hochqualifizierten Pflegern zusammen.