"Schwarzwaldklinik" wird fernab der Fernsehkameras pünktlich zum 100. Jubiläum wiederbelebt

Von Frank Sprengel
22. Juli 2013

Über Jahre hinweg sahen Millionen von Zuschauern Professor Brinnkmann und seinem ambitionierten Team über die Schultern, wenn diese in der weltberühmten "Schwarzwaldklinik" nicht nur medizinische Probleme lösten. Aber nur wenige wissen, dass der Carlsbau im schönen Glottertal mit seinem unverkennbaren Walmdach nicht bloß in der bekannten Fernsehserie, sondern auch in der Realität als Klinik diente.

Tatsächlich blickt der denkmalgeschützte Klinikbau auf eine 100-jährige Geschichte zurück. Doch wenngleich die Glottertaler Klinik zu Beginn ein Sanatorium der absoluten Spitzenklasse war und eigens den Oberen der Gesellschaft vorbehalten blieb, drohte sie zum "Ladenhüter" zu verkommen, nachdem sie vom Jahr 2005 an nicht mehr von der Mutter-Kind-Klinik genutzt wurde.

Passend zum 100. Jahrestag hat die Klinik, die derzeit noch im Besitz der Deutschen Rentenversicherung (DRV) ist, in der Freiburger Kur- und Reha GmbH, die zum Paritätischen Wohlfahrtsverbands gehört und sich bereits für die besagte Mutter-Kind-Klinik verantwortlich zeigte, einen interessierten Käufer gefunden. Die Rahmenbedingungen für den Kauf seien bereits geklärt. Auch die Pläne für die zukünftige Verwendung stünden längst fest. So sollen in der einstigen "Schwarzwaldklinik" fortan vor allem Patienten mit psychosomatischen Erkrankungen kuriert werden.

Zwar verlange die Wiederaufnahme des Klinikbetriebs, die Mitte nächsten Jahres pünktlich zum großen Jubiläum stattfinden soll, nach diversen Sanierungsmaßnahmen, wie etwa der Verbesserung des Brandschutzes. Die Gebäudeoptik solle dabei aber unverändert bleiben, was nicht zuletzt die vielen Touristen, die die "Schwarzwaldklinik" selbst ein viertel Jahrhundert, nachdem die Serie abgesetzt wurde, noch nach Baden-Württemberg lockt, freuen dürfte.

Obgleich die Bekanntheit durch die Fernsehserie und der daraus resultierende Touristenzulauf eine vermeintlich willkommene Werbung für die neue Klinik im alten Gewand sind, werden sie durchaus skeptisch gesehen, zumal der eigentliche Klinikbetrieb dadurch in den Hintergrund geraten könnte.