Mannheimer Klinik-Vorzeigeprojekt im Kampf gegen angreifende Patienten

Von Christel Weiher
29. Mai 2013

Wer in einer Notaufnahme beschäftigt ist, der kann davon ein bitteres Lied singen: nicht immer sind die zu behandelnden Patienten auch freundliche Zeitgenossen, mitunter will der eine oder die andere auch gar nicht behandelt werden.

Dass es in Klinik-Notaufnahmen immer wieder zu verbalen und auch körperlichen Übergriffen kommt, ist längst bekannt, und genau dagegen will die Mannheim Uniklinik nun vorgehen, mit einem Vorzeigeprojekt im Kampf gegen angreifende Patienten.

70 bis 80 Mal im Monat kam es dort in der zentralen Notaufnahme bislang zu verbalen Übergriffen durch aggressive Patienten. Zehn Mal werden dabei Gewaltandrohungen ausgesprochen, bei durchschnittlich fünf der monatlich registrierten Fälle kommt es dabei auch zu Gewaltausbrüchen gegen Personen und / oder Sachen. Dem hat sich die Uniklinik in Mannheim jetzt zur Wehr gesetzt und ein Vorzeigeprojekt am Start, bei dem Mitarbeiter Schulungen durch die Polizei erhalten haben.

Bei den Schulungsmaßnahmen ging es auf der einen Seite darum, den Klinikmitarbeitern Möglichkeiten der Deeskalation aufzuzeigen, auf der anderen Seite aber auch Selbstverteidigung und Notwehrmaßnahmen zu vermitteln.

Da die Uniklinik in Mannheim nur eines von vielen Krankenhäusern ist, welche mit aggressiven und gewaltbereiten Patienten zu kämpfen haben, ist nur zu hoffen, dass das Projekt aus Baden-Württemberg bald bundesweit Schule machen wird.