Hamburg - Krankenhaus entlässt wegen Streiks mehr als 100 Beschäftigte

Von Ingo Krüger
27. Juni 2012

Einen Streik an der Hamburger Endo-Klinik mussten mehr als 100 Beschäftigte teuer bezahlen. Der Betreiber des Krankenhauses, die Helios-Kliniken-Gruppe, kündigte den Küchen-, Reinigungs- und Service-Kräften. Bundesweit verloren sogar über 1000 Angestellte ihren Arbeitsplatz.

Die Gewerkschaft Ver.di kritisiert schon seit langem die Helios Kliniken GmbH. Das Unternehmen habe hunderte von Arbeitsverhältnissen bundesweit auf konzerneigene Tochterfirmen übergeleitet, so ein Ver.di-Sprecher. Dabei hätten Angestellte Gehaltseinbußen von bis zu 35 Prozent hinnehmen müssen. Auch in Hamburg sind die entlassenen Arbeitnehmer bei dem Tochterunternehmen Zentrale Service-Gesellschaft (ZSG) angestellt gewesen.

Nachdem die Helios Kliniken GmbH Krankenhäuser in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern sowie in Hamburg übernommen hatte, lehnte sie als neuer Eigentümer die Fortschreibung des Tarifvertrags für die 5600 Mitarbeiter ab. Die Forderung der Gewerkschaft lautet daher: 7,5 Prozent mehr Lohn und einen Tarifvertrag. Um dem Nachdruck zu verleihen, hatten sich mehr als 86 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder in einer Urabstimmung für unbefristete Streiks ausgesprochen.

Die Helios Regionalführung kritisierte, man habe wegen des Ausstands Dienstleistungen anderweitig vergeben müssen. Man brauche die Beschäftigten daher nicht mehr. Ver.di kündigte bereits Widerstand an. Die Kündigungen seien sehr wahrscheinlich nicht rechtswirksam, so ein Sprecher. Falls es zu keiner Einigung kommen sollte, erwägt Ver.di, Kündigungsschutzklage einzureichen.