Schlafqualität im Krankenhaus deutlich schlechter als Zuhause

Zimmernachbarn und nächtlicher Betrieb im Krankenhaus sorgen für schlechten Schlaf

Von Cornelia Scherpe
31. Juli 2018

Ausreichend Schlaf ist nicht nur für gesunde Menschen wichtig, ihm kommt gerade im Krankheitsfall ein besonderer Stellenwert zu. Aus diesem Grund ist es mehr als unerfreulich, was eine aktuelle Studie ergeben hat: Demnach schlafen Patienten im Krankenhaus schlechter als Zuhause.

Wer schon einmal in einer Klinik übernachten musste oder zum Personal gehört, hat vermutlich bereits den Eindruck gehabt, dass weniger Schlaf für Patienten die Norm ist. Eine wissenschaftliche Studie zu den genauen Ausprägungen gab es bislang jedoch nicht. Das änderten Forscher aus den Niederlanden und arbeiteten mit 39 Krankenhäusern zusammen.

Häufige Wachphasen und frühe Weckzeiten im Krankenhaus

1.427 Patientinnen und Patienten füllten Fragebögen aus und erlaubten so einen Einblick in ihre Nachtruhe. Im Vergleich zur gewohnten Schlafdauer Zuhause verloren die Probanden 83 Minuten jede Nacht. Zudem wurden sie im Schnitt 3,3 Mal nächtlich geweckt. Zuhause wachten sie im Schnitt nur zwei Mal auf.

Für die kürzere Nacht mit mehr Wachphasen machten 70 Prozent der Patienten den nächtlichen Betrieb im Krankenhaus verantwortlich. Vor allem störten andere Patienten im Zimmer, etwa durch Rufe oder Toilettenbesuche. 36 Prozent benannten das Personal als Ursache und störten sich vor allem an den frühen Weckzeiten. Die lagen im Schnitt 44 Minuten vor der Zuhause gewohnten Zeit.

Schlafqualität in Krankenhäusern muss verbessert werden

Die Forscher weisen darauf hin, dass zu kurze Schlafphasen und eine allgemein schlechtere Schlafqualität nicht unterschätzt werden dürfen. Da der Körper vor allem im Schlaf regeneriert, ist eine erholsame Nacht für Patienten sehr wichtig. Um die Genesung zu fördern und damit insgesamt die Zeit in einer Klinik zu verkürzen, sollte an Wegen gearbeitet werden, mehr Schlafqualität in die Krankenhäuser zu bringen. Das können bereits kleine Maßnahmen wie besonders leises Schuhwerk für das Personal oder Augenmasken und Ohrenstöpsel für die Patienten sein.