Krankenhaus nutzt Türklinken aus Kupfer - ein Schritt in die richtige Richtung

Türklinken in öffentlichen Gebäuden fungieren als häufigste Kontaktflächen und somit als Erregerherd

Von Cornelia Scherpe
31. Oktober 2014

Im Krankenhaus soll man gesund werden, doch ausgerechnet dort kann man auch erst richtig erkranken. Da in Kliniken viele Kranke auf engem Raum sind, gibt es Unmengen an Erregern. Diese Krankenhausinfektionen bereiten den Medizinern weltweit schon seit Jahren Kopfzerbrechen.

Ein Krankenhaus in Hamburg hat nun ein komplettes Gebäude mit besonderen Türklinken ausgestattet. Die 600 Klinken bestehen aus einer Kupferlegierungen.

Der Gedanke dahinter: Kupfer ist bekannt für seine antimikrobielle Eigenschaft. Erreger können auf der Oberfläche also nicht lang überleben.

Erreger auf Kontaktflächen

Türklinken gehören gerade in öffentlichen Gebäuden zu den häufigsten Kontaktflächen. Die meisten Menschen benutzen ihre blanke Hand, um die Klinge zu umgreifen. So können viele Infektionen weitergegeben werden. Die Kupferklinken sollen auf diese Weise helfen, den Krankenhausinfektionen entgegenzuwirken.

Eine erste Studie ist leicht ernüchternd: Bisher ist die Zahl der Infektionen nicht zurück gegangen. Das liegt jedoch daran, dass die Kupferklinken nur ein Schritt in die richtige Richtung sind. Die Erreger übertragen sich selbstverständlich noch auf anderem Weg, weshalb damit allein noch keine umfassende Maßnahme in Kraft getreten ist.

Weitere Maßnahmen

Das Krankenhaus betont jedoch, dass die Klinken aus Kupfer nur der erste Teil neuer Maßnahmen sind. Die Infektionen sollen auch durch mehr Flächendesinfektionen bekämpft werden und es soll mehr Möglichkeiten für Angestellte und Patienten geben, sich die Hände zu desinfizieren. Auch umfassende Schulungen des Personals sollen das Bewusstsein für die Prävention steigern.

So gehört es zum Beispiel im Interesse der Gesundheit dazu, den Patienten nicht die Hand zu schütteln, auch wenn das gesellschaftliche Norm ist. Ein freundliches Lächeln ist ebenso ein netter Gruß und reduziert die Ansteckungsgefahr für beide Seiten ganz erheblich.