Nützt Echinacea bei Erkältung?

Winterzeit - Schnupfenzeit. Schon lange ein Diskussionsthema: Hilft Echinacea bei Erkältungen wirklich? Die Antworten können unterschiedlicher nicht ausfallen. Mancher Schnupfengeplagte schwört felsenfest auf die Präparate aus Sonnenhut, andere sprechen ihnen jegliche Wirksamkeit ab.

US-amerikanische Wissenschaftler untersuchten nun, ob Echinacea tatsächlich hilft. Mehr als 700 Personen zwischen zwölf und 80 Jahren nahmen an einer umfangreichen Studie unter der Leitung von Bruce Barrett von der Universität Wisconsin teil. Alle Probanden wiesen Erkältungssymptome auf.

Barrett teilte die Erkrankten in verschiedene Gruppen auf. Entweder erhielten sie Echinacea-Präparate oder Placebos. Andere bekamen gar kein Medikament und blieben unbehandelt. Die Versuchsteilnehmer berichteten bis zu zwei Wochen lang zweimal am Tag über ihre Symptome.

Leichte Verkürzungsdauer der Erkrankung

Das Ergebnis der Studie, so Bruce Barrett, belege nicht, dass Echinacea den Verlauf einer Erkältung wesentlich beeinflusse. Zwar verkürze der Sonnenhut-Extrakt den Infekt um sieben bis zehn Stunden, dies gelte rein wissenschaftlich jedoch nicht als signifikanter Unterschied und könne reiner Zufall sein.

Studienleiter Barrett hält es für möglich, dass der Streit um das Naturheilmittel nun weitergeht. Wer vorher von Echinacea überzeugt gewesen sei, könne sich nun in seiner Meinung bestätigt sehen, schließlich gebe es eine leichte Verkürzung der Krankheitsdauer. Kritiker dürften von der Unwirksamkeit nun erst recht überzeugt sein.

Josephine Briggs, Leiterin des amerikanischen Nationalen Zentrums für Komplementär- und Alternativmedizin, fasst zusammen: "Wenn Echincacea überhaupt einen Nutzen hat, dann einen sehr geringen." Aber immerhin, so Bruce Barrett, schade es auch nicht, denn Nebenwirkungen hätte das Präparat nicht.

Ansonsten helfe gegen eine Erkältung vor allem ausruhen, warm halten und viel trinken.