Die Lavendelfelder der Provence: Ist ihre einzigartige Schönheit bedroht?

Von Nicole Freialdenhoven
27. August 2013

Kein Bild entspricht mehr dem Klischee der Provence als die endlosen Lavendelfelder, die sich in leuchtendem Violett bis zum Himmel erstrecken. Die jährliche Lavendelblüte zwischen Juni und August lockt hunderttausende Touristen in die südfranzösische Region um den malerischen Anblick mit eigenen Augen zu genießen.

Über den Dörfern der Provence liegt dann der süße Luft des Lavendel und in den Souvenirgeschäften finden Seifen, Parfüms und Aromakissen mit getrocknetem Lavendel reißenden Absatz.

Für die Einheimischen bedeutet die Lavendelblüte dagegen harte Arbeit: Rund 140 Kilogramm frische Blüten sind notwendig um einen einzigen Liter Essenz des echten Lavendel zu destillieren. Dieser wird vor allem in hochwertigen Parfüms genutzt. In anderen Produkten kommt die günstigere Lavandin-Pflanze zum Einsatz. Bei dieser werden nur 45 Kilogramm Blüten für einen Liter Essenz gebracht.

Der traditionelle Lavendelanbau in der Provence ist jedoch bedroht: In den letzten Jahren blieb mehrfach der Schnee aus, der die empfindlichen Pflanzen im Winter vor Frost schützt, so dass sie Schäden davontrugen. In den warmen Monaten setzen ihr Schädlinge zu. In den letzten zehn Jahren hat sich die Anbaufläche fast halbiert - und was wäre die Provence ohne den violetten Zauber, in den sie sich im Sommer hüllt?