Curry als Entzündungshemmer? Forscher decken die Wirkung auf

Experten raten dazu, echtes Curry regelmäßig zu verzehren, um den Körper besser auf Entzündungen vorzubereiten

Von Cornelia Scherpe
1. Dezember 2016

Curry ist nicht Jedermanns Sache, doch viele sind sich einig, dass Curry-Gerichte gesund sind. In manchen Kulturen wird Curry sogar als Heilmittel betrachtet. Forscher haben sich die Bestandteile des Curry einmal genauer angesehen und stellten dabei tatsächlich fest: der Stoff Kurkumin gibt Curry nicht nur die charakteristische Farbe, sondern wirkt im Körper ganz gezielt gegen Entzündungen.

Kurkumin und Gilz im Verbund

Entzündungsreaktionen im Organismus sind der Versuch des Immunsystems, kranke Zellen abzutöten. Werden die Entzündungen allerdings zu stark, oder sind sie nicht mehr lokal beschränkt, müssen Medikamente dagegen genommen werden. Ein bekanntes Mittel dafür ist Kortison. Es wirkt direkt auf das Eiweiß "Gilz" und hemmt damit Entzündungen. In der Versuchsreihe mit Curry zeigte sich, dass Kurkumin ebenfalls auf "Gilz" einwirkt und über das Protein damit ganz gezielt gegen Entzündungen hilft.

Die Forscher nutzten für ihren Nachweis Zellkulturen. Normale Zellen mit Entzündungen reagierten auf Kurkumin und die Entzündung besserte sich. Schaltete man nun auf genetischer Ebene das Protein "Gilz" ab, wirkte Kurkumin nicht mehr entzündungshemmend. Das bedeutet, dass Kurkumin gezielt mit "Gilz" interagiert und nicht mit anderen Bestandteilen.

Die richtige Dosierung

Bedeutet dass, jeder sollte bei einer Entzündung zu Curry-Gerichten greifen? Das sehen die Forscher eher kritisch. Sie haben berechnet, dass Kurkumin in vergleichsweise hoher Dosierung vorliegen muss, damit die entzündungshemmende Wirkung eintritt. Normales Currypulver enthält nicht annähernd genügend Kurkumin.

Sinnvoller wäre es, echtes Curry regelmäßig zu verzehren und damit den Körper allgemein besser auf Entzündungen vorzubereiten. Die Forscher hoffen außerdem, dass ihre Ergebnisse zur Entwicklung neuer Medikamente führen.