Das "Hilfswerk Zahnmedizin Bayern" kümmert sich um Bedürftige ohne Krankenversicherung

Von Cornelia Scherpe
2. Juli 2013

Hinter dem Namen "Hilfswerk Zahnmedizin Bayern" steckt ein Programm, das sich den Bedürftigen verschrieben hat. Das Hilfswerk bietet all jenen Menschen eine zahnmedizinische Versorgung an, die keiner Krankenkasse angehören. Eine Erhebung hat ergeben, dass dies deutlich mehr Menschen sind, als viele annehmen würden. Geschätzt sind es rund 137.000 Betroffene.

Während gesetzlich Versicherte problemlos einen Zahnarzt aufsuchen und sich behandeln lassen können, wird es für jene ohne Versicherungsschutz teuer. Es sind aber gerade die völlig Mittellosen, die keine Versicherung haben und sich daher die Behandlung niemals aus eigener Tasche finanzieren könnten.

Zu diesen Versicherungslosen zählen neben Obdachlosen auch viele Migranten und illegal Eingewanderte. Das "Hilfswerk Zahnmedizin Bayern" weiß, dass nicht nur das Geld ein Problem für diese Menschen ist, sondern auch die Angst vor Behörden. Daher verspricht das Werk allen Behandelten eine komplette Anonymität. Es werden nur Fragen gestellt, die für die aktuelle Versorgung der Zähne notwendig sind.

Das "Hilfswerk Zahnmedizin Bayern" hat seit 2012 in der bayrischen Hauptstadt eine Praxis für diesen Zweck. In München können alle Bedürftigen anonym vorbeikommen. 15 Zahnärzte haben sich hier bereit erklärt, in wechselnden Schichten für die Bedürftigen unentgeltlich da zu sein.

Offen steht die Praxis jeden Dienstag an den Vormittagen und jeden Donnerstag an den Nachmittagen. Termine werden allerdings nicht vergeben. Die Patienten werden in der Reihenfolge ihres Erscheinens behandelt. Lässt sich mit einer Behandlung noch nicht genug erreichen, werden auch weitere Sitzungen durchgeführt.

Da der Bedarf sehr groß ist, hat das Hilfswerk inzwischen auch weitere Zweigstellen aufgemacht. Vor allen in ländlichen Regionen will man so mehr Hilfe anbieten. Insgesamt gibt es bereits 36 Anlaufstellen für Notfälle.