Mit Ultraschall den Zähnen auf den Grund gehen

Forscher entwickelten Ultraschall-Gerät für die Zähne, um Röntgenstrahlen zu vermeiden

Von Ingo Krüger
26. September 2011

Ultraschall statt Röntgen - das ist die Idee von Rostocker Technikern und Wissenschaftlern. Am Donnerstag präsentierten sie in der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern eine Weltneuheit auf dem Gebiet der Medizintechnik. Das zahnbürstengroße Ultraschallgerät soll in naher Zukunft das Röntgen in Zahnarztpraxen ersetzen. Es soll zudem schnellere und bessere Aufnahmen liefern, so die Entwickler des Gerätes.

Innerhalb der nächsten drei Jahre soll die technische Innovation auf den Markt kommen, erklärten die Erfinder von der Firma "S&N". Dafür erhält das Unternehmen fast 1,4 Millionen Euro Fördergelder. Beteiligt an der Entwicklung des Ultraschallgerätes sind außerdem die Rostocker Universität sowie das Institut für Automatisierungstechnik.

Funktionen des neuen Ultraschall-Garätes

Das kabellose Gerät mit den Ausmaßen einer elektrischen Zahnbürste ist in der Lage, aus dem Mundinnenraum sämtliche Details des Gebisses und der Zähne zu liefern. Nicht nur Karies sei zu sehen, so die Zahnärztin Anne Sandmann, sondern ebenfalls Lufteinschlüsse bei Füllungen. Das war mit Röntgenbildern bislang unmöglich. Auch unter Kronen und Brücken könne sie nun nachsehen, erklärt Sandmann, ohne diese zu entfernen. Auf einem Bildschirm kann sich der Patient alles live mitansehen.

Mit dem Ultraschallgerät wären Zahnarzt, Personal und Patienten den nicht ungefährlichen Röntgenstrahlen nicht länger ausgesetzt. Daher könnten mit Ultraschall so viele Aufnahmen gemacht werden wie erforderlich, ohne dabei die Gesundheit zu gefährden.