Aufgaben, Ausbildung und Weiterbildung eines Transfusionsmediziners

Transfusionsmediziner sind Fachärzte für Blutübertragungen. Die meisten arbeiten als angestellte Ärzte. Die Weiterbildung zum Transfusionsmediziner dauert fünf Jahre, danach kann er diverse andere Weiterbildungen absolvieren.

Von Claudia Haut

Tätigkeitsbereiche

Transfusionsmediziner

  • stellen verschiedene Arten von Blutkonserven (z.B. Vollblut, Blutplasma) her,

indem sie einem Spender Blut abnehmen und dieses entsprechend aufbereiten. Zuvor prüft der Transfusionsmediziner jedoch, ob der Spender für eine Blutspende überhaupt geeignet ist. Dazu

  • achtet er auf den Gesundheitszustand des Patienten und untersucht auch dessen Blut auf übertragbare Krankheiten

wie zum Beispiel Hepatitis oder HIV.

Transfusionsmediziner sind auch Fachärzte für die

  • Behandlung von Zwischenfällen während einer Blutspende oder einer Blutübertragung.

Patienten, die zum Beispiel in einen Schockzustand geraten, können vom Transfusionsmediziner sofort behandelt werden.

Arbeitsplatz

Transfusionsmediziner sind meist

  • als angestellte Fachärzte in Krankenhäusern, transfusionsmedizinischen Instituten oder Blutspendediensten tätig.

Nur wenige Transfusionsmediziner arbeiten als selbstständige Ärzte in einer Praxis.

Aufgaben

Blutkonserve bei Blutspende
Kontolliert den Blutspende-Ablauf und was damit zusammenhängt

Der Transfusionsmediziner

Der Transfusionsmediziner

  • überprüft auch, ob der Patient bereits Blutspender war

und wenn ja, wie lange die letzte Blutspende zurückliegt. Hier gibt es strenge Richtlinien. Menschen, die beispielsweise Vollblut gespendet haben und dieses auch wieder als Vollblutspende verabreicht wird, müssen beispielsweise bis zu zwölf Wochen warten, ehe sie erneut spenden können.

Nach der ersten Blutspende erhält jeder Blutspender einen

  • Blutspendepass, der vom Transfusionsmediziner ausgestellt wird.

Hier wird die Blutgruppe notiert und jede Blutspende eingetragen. Nach Überprüfung des gespendeten Blutes wird die Blutkonserve dann einem Patienten verabreicht, der eine geeignete Blutgruppe hat. Auch

  • die Überprüfung der richtigen Blutgruppe

ist die Aufgabe des Transfusionsmediziners. Der Transfusionsmediziner stellt verschiedene Arten von Blutkonserven her. Patienten, die eine schwere Operation mit voraussichtlich hohem Blutverlust vor sich haben, können auch

vornehmen. Vor der Operation wird diesen Patienten Blut wie bei einer Blutspende entnommen. Der Patient spendet sein Blut jedoch nicht, sondern bekommt es während der Operation als Blutspende wieder zugeführt. Dies hat den Vorteil, dass der Patient kein fremdes Blut mit dem Risiko einer Unverträglichkeit erhält.

Bluttransfusionen, die nicht direkt für einen Patienten verwendet werden, werden in der so genannten Blutbank konserviert und bei Bedarf verwendet. Die Verwaltung dieser Blutbanken obliegt den Fachärzten für Transfusionsmedizin.

Ausbildung

Blutproben in Reagenzgläsern
Meist tragen sie den Titel Facharzt für Transfusionsmedizin

Jeder angehende Arzt absolviert zuerst

Dieses dauert zwölf Semester und drei Monate und endet mit einer Prüfung. Nach bestandener Prüfung kann der Arzt seine Approbation erlangen. Anschließend folgt

  • ein Facharztstudium.

Hier gibt es viele verschiedene Bereiche in der Medizin. Neben der Transfusionsmedizin kann der Arzt seinen Facharzt zum Beispiel auch im Bereich der Allgemeinmedizin, der Inneren Medizin, der Chirurgie, der Kinderheilkunde, der Augenheilkunde oder der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde machen.

Das Studium zum Facharzt für Transfusionsmedizin dauert nach dem Grundstudium weitere fünf Jahre. Zwei Jahre lernt und arbeitet der angehende Transfusionsmediziner zum Beispiel in den Bereichen

Drei weitere Jahre werden im Bereich der Transfusionsmedizin in transfusionsmedizinischen Instituten oder bei Transfusionsdiensten absolviert. Das Facharztstudium endet ebenfalls mit einer Prüfung. Die meisten Ärzte promovieren und erhalten dadurch ihren Doktortitel "Dr. med.".

Ärzte können ihren Facharzt auch in zwei Bereichen der Medizin machen. So kann ein Facharzt für Transfusionsmedizin auch Facharzt für Chirurgie sein.

Weiterbildung

Im Rahmen von Weiterbildungen können auch so genannte Zusatzbezeichnungen erworben werden. Ein Transfusionsmediziner kann zum Beispiel die Zusatzbezeichnungen

tragen. Für Transfusionsmediziner werden unabhängig von den Weiterbildungen für Zusatzbezeichnungen diverse Fortbildungen angeboten. So gibt es in einigen Regionen regelmäßige Treffen der Transfusionsmediziner zur Optimierung der Versorgung der Patienten mit Bluttransfusionen.