Aufgaben, Ausbildung und Weiterbildung eines Tauchmediziners

Die Tauchmedizin ist ein Spezialgebiet der Allgemeinen Medizin und auch der Sportmedizin. Tauchmediziner kümmern sich um alle Problematiken und Erkrankungen, die beim Tauchen auftreten können. Dabei steht auch die Prävention im Vordergrund, denn ein großes Teilgebiet der Tauchmedizin befasst sich mit der Vorbeugung von Tauchunfällen, sowie natürlich mit deren Behandlung. Auch die Tauchtauglichkeit ist ein weites Betätigungsfeld der Tauchmediziner. So geht es nicht nur darum, die Tauchtauglichkeit festzustellen, sondern auch, sie (wieder) herzustellen.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Tätigkeitsgebiete

Die Tauchmedizin behandelt

  • medizinische Anliegen des Tauchens
  • die Prävention und Therapie von Tauchunfällen sowie
  • die Taglichkeit zum Tauchen.

Zu den Teilgebieten zählen

  • die Gaswirkung auf den menschlichen Körper bei erhöhtem Druck
  • mögliche Vergiftungen oder Verletzungen beim Tauchen sowie
  • die nötige gesundheitliche Verfassung des Tauchers,

um einen sicheren Aufenthalt unter Wasser gewährleisten zu können.

Aufgaben

Sehr hohe Bedeutung kommt bei der Tauchmedizin der Tatsache bei, dass beim Tauchen externe Gase zur Atmung eingesetzt werden. Diese Gase haben Einfluss auf das körperliche Befinden der Taucher und wirken sich je nach Tauchtiefe zum Teil ganz unterschiedlich aus.

Eine wesentliche Rolle spielt dabei der Druck, dem der Taucher unter Wasser ausgesetzt ist. Speziell in der Dekompressionsphase, während des Auftauchens, müssen diese Gase wieder aus dem Körper gelöst werden, da sonst Gasembolien entstehen können, die für die Dekompressionskrankheit verantwortlich zeichnen. Aufgabe des Mediziners ist es, die Taucher hierzu zu beraten.

Doch Gase können auch narkotische und toxische Wirkung auf den menschlichen Körper haben. Häufig werden diese Problematiken durch den erhöhten Wasserdruck ausgelöst, so dass es zum gefährlichen Tiefenrausch kommen kann. Tauchmediziner

  • befassen sich auch mit der Erforschung dieser Zusammenhänge und
  • mit der Behandlung der aus ihnen entstehenden Krankheitsbilder.
Gasflasche mit 50 Bar Druck
Analyse und Wirkung der unterschiedlichen Gase auf den Körper

Gasgemische werden

  • analysiert
  • erforscht und
  • optimiert.

Weitere Probleme, Erkrankungen und lebensgefährliche Störungen werden beim Tauchen häufig durch die Unterkühlung, die gefährliche Hypothermie ausgelöst. Auch mit diesem Themenkomplex befasst sich die Tauchmedizin.

Aus- und Weiterbildung

Die Aus- und Weiterbildung zum Tauchmediziner ist in Deutschland definiert und geregelt von der Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin (GTÜM). Sie kann in Wochen- oder auch Wochenendseminaren belegt werden.

Inhalte

Taucher in der Ausbildung
Prüfen die Tauchtauglichkeit der Taucher und klären sie in Risiken auf

Die Mediziner werden auf die Zusammenarbeit mit Tauchern geschult. Dabei sind die Kurse und Fortbildungsinhalte in bestimmte Module gegliedert. Ein Tauchmediziner zum Beispiel kann so ausschließlich über die Qualifikation verfügen,

  • die Tauchtauglichkeit eines angehenden Tauchers zu prüfen oder zu beurteilen.

Gegebenenfalls kann er mit dem Patienten gemeinsam Wege finden, um die Tauchtauglichkeit wieder herzustellen oder auch auf einem hohen Niveau zu erhalten. Auch

  • die Beratung von Tauchern und Vortragsreihen für Taucher

gehören zum Programm der Tauchmediziner. Diese Inhalte werden ebenfalls in Seminaren mit festgelegtem Inhalt vermittelt.

Hilfreiche Vorkenntnisse und Motivation

Jeder Taucher kann sich mit seinen gesundheitlichen Fragen die seinen Sport betreffen an einen Tauchmediziner wenden. Wer den Berufsweg des Tauchmediziners anstrebt und einschlagen möchte, der muss zuerst eine klassische medizinische Ausbildung absolvieren. Nach dem abgeschlossenen Medizinstudium und einigen Jahren der praktischen Erfahrung entscheiden sich die meisten Mediziner dazu, sich in einer bestimmten Fachrichtung weiter zu bilden. Diese Ausbildung zum Facharzt für ein bestimmtes Thema nimmt meist mehrere weitere Jahre in Anspruch. So verhält es sich auch bei der Fortbildung zum Tauchmediziner.

Idealerweise verfügt der angehende Tauchmediziner selbst über einen Tauchschein oder über die Ausbildung zum Tauchlehrer. In den meisten Fällen ist es tatsächlich das persönliche Engagement im Tauchsport, das den Mediziner dazu bewegt, sich in dieser Richtung fortzubilden, denn die mit dem Hobby einhergehende Neugier bringt oft die notwendigen Impulse.

Nach einigen Jahren der praktischen Tätigkeit kann sich der Tauchmediziner auch der tauchmedizinischen Forschung zuwenden.